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SONDASCHULE sind unbesiegbar - Costa im Interview

Straight outta Mühlheim: SONDASCHULE drücken nun mittlerweile seit 20 Jahren die Schulbank. Dabei haben die Herren ihren fächerübergreifenden Unterricht mittlerweile fast zur Perfektion gebracht, so dass sich auf „Unbesiegbar“ straighte Punkrocker ebenso finden wie chillige SK- oder Hip-Hop-Sounds. Und selbst wenn man auch durchaus ernste Themen auf dem Album findet, so regiert musikalisch doch vor allem die gute Laune.
Straight outta Mühlheim: SONDASCHULE drücken nun mittlerweile seit 20 Jahren die Schulbank. Dabei haben die Herren ihren fächerübergreifenden Unterricht mittlerweile fast zur Perfektion gebracht, so dass sich auf „Unbesiegbar“ straighte Punkrocker ebenso finden wie chillige SK- oder Hip-Hop-Sounds. Und selbst wenn man auch durchaus ernste Themen auf dem Album findet, so regiert musikalisch doch vor allem die gute Laune.

Trotz Pandemie und persönlichen Rückschlägen scheint das Jahr 2022 im Zeichen von SONDASCHULE zu stehen und „Unbesiegbar“ geht momentan ab wie Schmitz‘ Katze. Frontmann Costa Cannabis (Tim Kleinrensing) nahm sich Zeit, um unsere Fragen zur neuen Scheibe zu beantworten.
„Unbesiegbar“ ist musikalisch und textlich im Wesentlich eine positive Scheibe geworden. Inwiefern hatten Pandemie und Schicksalsschläge Einfluss auf die Entwicklung des Songwritings und der Produktion?


Ich habe so gut es geht versucht die Pandemie beim Songwriting auszublenden. Als Musiker hat sie bereits genug Einfluss auf mein Leben in allen Bereichen gehabt, da wollte ich wenigstens meine kreative Blase davon freihalten.

Im letzten Jahr gab es allerdings auch einen ganz persönlichen Schicksalsschlag und euer Gitarrist Daniel „Blubbi“ Junker ist ganz plötzlich verstorben, so dass alle anstehenden Aktivitäten (VÖ, Miniserie) erstmal verschoben wurden. Stand die Veröffentlichung von „Unbesiegbar“ jemals zur Disposition? Oder habt ihr darüber nachgedacht irgendwelche Veränderungen vorzunehmen?

Nein, es stand nie zur Diskussion das Album nicht zu veröffentlichen. Wir haben natürlich überlegt wie und ob es jetzt Live weitergehen kann und wird, aber das Album wollten wir auf jeden Fall jetzt erstrecht veröffentlichen. Gerade der Punkt, dass Blubbi verstorben ist, sprach schon für eine Veröffentlichung des Albums. Er war ja noch bei allen Aufnahmen der Songs dabei und wird somit durch die Veröffentlichung unsterblich.

Habt ihr die Position an der Gitarre mittlerweile mit einem neuen Mitglied besetzt?

Wir haben, wie man sagt, Glück im Unglück gehabt und mit Faf ein neues Bandmitglied gefunden. Wir kennen uns bereits von früheren Konzerten und einer gemeinsamen Tour mit seiner ehemaligen Band „The Tips“. Er kannte Blubbi, hat die ganze Geschichte miterlebt und hat uns im August 2021 auf den Festivals bereits den Rücken gestärkt. Wir sind froh, dass wir ab sofort mit Ihm zusammen das Boot auf Kurs halten.

Unter dem Motto „Unbesiegbar“ scheint ihr ja allen Widrigkeiten des Lebens zu trotzen, hat der plötzliche Tod von „Blubbi“ euren Blick auf das Leben und die Welt trotzdem irgendwie verändert?

Auf jeden Fall! Blubbis Tod hat uns alle sehr mitgenommen und es wird noch lange dauern, bis wir lernen damit zu leben. Der Titel „Unbesiegbar“ bezog sich allerdings auch nie auf uns als Einzelpersonen. Vielmehr war damit unsere 20-jährige Freundschaft und die Liebe zur Sache gemeint. Das Gefühl - Unbesiegbar!

Die Vinyl-Edition des Albums ist schon vergriffen. Hat euch das überrascht oder ist Vinyl mittlerweile wieder ein Selbstläufer? Wird es eine weitere Auflage geben?

Ehrlich gesagt waren wir doch etwas überrascht, wie groß die Nachfrage dann doch war. Wir planen gerade eine zweite Auflage. Leider sind die Presswerke momentan ja bekanntlich ziemlich voll. Wir versuchen unser Bestes.

Welche Songs der neuen Scheibe wird es denn auf der anstehenden Tour zu hören geben? Und welche der Songs werden sich vermutlich auf längere Zeit in der Playlist wiederfinden?


Wir spielen im April zwei „Unbesiegbar Club Specials“, wo wir das gesamte Album live spielen werden. Da werden wir mal schauen, wie gut die Songs live funktionieren. Absolute Favoriten für längere Zeit in der Playlist sind im Proberaum momentan: „Gute Zeiten“, „Ich verspreche mir selbst“, „Keine Zeit“, „Merkst Du nicht“,  „Morgens um halb 4“, „Vertrauen“ und „Hast Du vielleicht“.

Da fehlt mir natürlich auf jeden Fall „Bevor ich irgendwann mal geh“, kann aber verstehen, wenn der Song momentan schwer auf die Bühne zu bringen ist. „Morgens um halb 4“ geht ja fast als waschechter Hip-Hop Song durch, während andere Songs zurück zu euren punkigen Wurzeln gehen (z. B. „Gute Zeiten“). Entstehen diese Songs zu unterschiedlichen Zeiten oder wie kommt es zu dieser Mischung?

„Morgens um halb 4“ war eigentlich ein Song, den ich mal aus Spaß nebenbei geschrieben habe. Der war eigentlich nie für SONDASCHULE gedacht, daher klingt er anders als der Rest der Platte. Als ich den Song dann im Studio einfach mal vorgespielt habe, fand unser Produzent ihn auf Anhieb überraschend gut. Wir haben uns dann zusammen ran gesetzt, dem Refrain eine satte Gitarrenwand verpasst und jetzt ist er Teil des Albums.

Konzerte sind ja in der letzten Zeit eher Mangelware gewesen und auch SONDASCHULE mussten Termine absagen und verschieben. Im Herbst geht es dann wieder los. Wie sehr wünscht ihr euch den 15.09. herbei? Und was dürfen die Fans in Hannover erwarten?

Wir können es ehrlich gesagt gar nicht mehr abwarten und würden am liebsten sofort los. Wir freuen uns sehr auf die gesamte Tour und vor allem auch auf Hannover. Wir haben eine lange Geschichte mit der Stadt. Zum Beispiel haben wir unser Album „Volle Kanne“ 2008 in Hannover aufgenommen und sind immer wieder gerne hier und freuen uns sehr darauf, mit Euch am 15.09. das Capitol für einen Abend zu übernehmen.

Ein ungewöhnliches Projekt ist die „Miniserie“ der Band zum neuen Album. Diese „Miniserie“ mit Ralf Richter kommt im Sommer sogar ins Kino. Wie kam es dazu? Wieviel Überzeugungsarbeit musste an den verschiedenen Stellen geleistet werden, um das ganze „Miniserie“-Projekt überhaupt realisieren zu können?

„Unbesiegbar - Der Film“ auf Großleinwand im Kino. Wir können es selbst noch nicht so richtig glauben, aber ja - im Juni wird es zwei Vorstellungen unseres Films in der alt ehrwürdigen Lichtburg Oberhausen geben. Das Projekt zu realisieren hat gar nicht so viel Überzeugungsarbeit gebraucht, da war eher der Spaß an der Idee und verdammt viel Herzblut im Spiel. Zusätzlich noch viel Zeit und Liebe zum Detail. Alles in allem sind wir sehr stolz darauf, was aus einer Idee und ein paar Freunden, die sich gegenseitig helfen, entstanden ist.

Ihr seht, SONDASCHULE mögen „Sitzen und Saufen“ propagandieren, waren in den letzten Jahren aber nicht untätig und 2022 stehen die Zeichen auf Sturm. Ich freue mich auf jeden Fall auf den September und hoffe, dass die Show im Capitol ohne Auflagen und Einschränkungen über die Bühne gehen kann.

(c) Pics: Flo Ehlich







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Infos

  • Erstellt am

    27. März 2022
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg