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LONG DISTANCE CALLING im Interview

LONG DISTANCE CALLING brachten vor einigen Wochen die EP "Ghost" heraus. Als Nachklapp stellte sich Drummer Janosch Rathmer den Interviewfragen. Hier erfahrt Ihr nun Details über den Entstehungsprozess (am Anfang war das Bild), dass hohe Chartplatzierungen mitnichten die Konten vollspühlen, dass LDC lieber einen Soundtrack zu ihren gewählten Themen kreieren und damit eine zweite Ebene ansprechen möchten und Gesang nicht ausgeschlossen ist, aber die Dominanz das Intrumentalkonzept der Band bleibt.
LONG DISTANCE CALLING brachten vor einigen Wochen die EP "Ghost" heraus. Als Nachklapp stellte sich Drummer Janosch Rathmer den Interviewfragen. Hier erfahrt Ihr nun Details über den Entstehungsprozess (am Anfang war das Bild), dass hohe Chartplatzierungen mitnichten die Konten vollspühlen, dass LDC lieber einen Soundtrack zu ihren gewählten Themen kreieren und damit eine zweite Ebene ansprechen möchten und Gesang nicht ausgeschlossen ist, aber die Dominanz das Intrumentalkonzept der Band bleibt.

Twilight Magazin [TM]: Janosch, was ist das Motiv von Ghost, worum geht es Eurer Sicht nach?
LONG DISTANCE CALLING [LDC]: Ghost ist inhaltlich jetzt nicht so tiefgründig wie unser letztes Album. Es ging einfach darum eine Stimmung einzufangen. Der Titel passte zum Cover, zu den Songs und auch zur allgemeinen Lage. Die Pandemie begleitet uns ja auch wie eine Art Geist.

TM: Im Begleitschreiben zum Rezensionsmaterial stand, dass Ghost innerhalb von drei Tagen aufgenommen wurde. Wie lange dauerte der Prozess bis dahin? Habt Ihr untereinander schon die Ideen vorher ausgetauscht oder ist das alles erst in diesen Tagen arrangiert worden? 
LDC: Nein. Wir sind wirklich mit komplett leeren Händen in die Aufnahmen gegangen. Wir hatten vorher sogar lange Zeit keinen wirklichen Kontakt oder Proben. Alles, was man auf Ghost hört, ist das Produkt der drei Tage.

TM: Was war zuerst da? Die musikalische Idee oder ein Albumtitel? Was waren die Gründe für diese Songtitel? Wer ist die treibende Kraft bei der Ideengebung? 
LDC: Als erstes stand das Albumcover. Das war ein Schnappschuss den ich mit dem Handy gemacht habe. Der Hund stand einfach auf dem Dach. Als wir dann im Haus waren, kamen nach und nach die Songtitel dazu. 

TM: Wären die Musik, die Titel, der Albumname so geworden, wenn die Pandemie nicht zur politischen Entscheidung geführt hätten, zu isolieren?
LDC: Das wissen wir ehrlich gesagt nicht. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass wir auch ohne diese Pandemie mal wieder eine Jam EP veröffentlicht hätten - aber vermutlich nicht so kurz nach dem Album. Aber die Leute sind total happy über neue Musik. Die Nachrichten die wir bekommen, geben uns auch viel Kraft. 

TM: Hat Euch der Erfolg von "How Do We Want To Live?" finanziell entspannter in die Zukunft blicken lassen, die durch Covid-19 für viele Bereiche existenzbedrohlich ist und wurde? Oder habt Ihr Hinzuverdienst? Was ist mit Eurer Crew? 
LDC: Nein. Mit Plattenverkäufen verdient man heutzutage kaum noch Geld. Die Liveshows und gerade die Seats&Sounds-Tour fehlen extrem. Sowohl für uns als Musiker als auch finanziell. Wir haben alle noch etwas neben der Musik, aber gerade Jan und ich haben in 2020 wirklich viel Zeit in die Band gesteckt. Auch abseits der Musik. Das meiste davon passiert aktuell leider ohne wirklichen finanziellen Ertrag. Die einzige Möglichkeit die Crew und die Musiker wieder auf die Spur zu bringen wären Konzerte.

TM: Wird Covid-19 als Folge haben, dass man eher über entgeltpflichtige gestreamte Konzerte die Massen zu erreichen versucht oder ist die richtige Livesituation das A und O? Wie reflektiert Ihr Euren Auftritt im letzten Jahr beim W:O:A? Was ist das treibende Momentum für richtige Liveauftritte mit Publikum?
LDC: Wie ich bereits gesagt habe. Eine richtige Live-Situation ist das A und O. Man kann vielleicht ein bis zwei Streams im Jahr machen. Aber bei vielen Bands passiert das mittlerweile schon sehr inflationär. Ich verstehe es natürlich, weil einfach Geld reinkommen muss. Aber man sollte es nicht übertreiben. Die W:O:A Show war für uns schon etwas besonderes. Es war eine sehr große Produktion und ich denke auch optisch und vom Sound eine tolle Erfahrung für unsere Fans.

TM: Welche Position nehmt Ihr ein zu meiner Anregung, ein Album ohne Namen und Songs ohne Titel zu veröffentlichen, um sich ohne Abholpunkt auf Eure Musik, Eure Arrangements einzulassen?
LDC: Ich verstehe den Gedankengang und es klingt auch spannend. Allerdings haben wir mit dem letzten Album festgestellt, dass auch eine zweite Ebene sehr gut zu uns passt. Wir werden auch in Zukunft immer mal wieder Themen ansprechen, die uns wichtig sind. Es ist für uns einfach toll, einen Soundtrack für bestimmte Themen zu kreieren.

TM: Mein Startpunkt mit LDC ist das gesangslastige Album "Trips", von daher lernte ich Euch ohne Euren eigentlichen USP kennen. Wird es wieder Lieder geben, denen Ihr eine Gesangsstimme ermöglicht? Wenn Ja, welche Sänger oder Sängerinnen wären dann Eure Wunschkandidaten?
LDC: Also ausgeschlossen ist das nicht. Wir haben jetzt keine spezielle Liste. Es muss einfach passen. Ich denke auf Albumlänge werden die meisten Songs schon instrumental bleiben. Aber vielleicht wird es ja mal ein Feature-Album geben -  oder einzelne Singles mit Gesang. Wir sagen niemals nie.

TM: Janosch, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für das Interview genommen hast. Bleibt kreativ, gesund und hoffnungsvoll!
 

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