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Burning Witches – Interview mit Seraina Telli und Jeanine “Jay” Grob

“Wir haben 100 Leute gefragt: Nennen Sie Dinge, die Ihnen zur Schweiz einfallen… 30 Sekunden Zeit…Los geht‘s”… “Äh äh, Schweiz,  äh… Berge, klein, Chuchichäschtli, äh. . . Toblerone. . . kommt das überhaupt aus der Schweiz? . . . Gotthard. . . .“ „Na ja, schauen wir mal, ob da etwas richtiges dabei war. Von 100 Befragten haben 99 gesagt: BURNING WITCHES!“

“Wir haben 100 Leute gefragt: Nennen Sie Dinge, die Ihnen zur Schweiz einfallen… 30 Sekunden Zeit…Los geht‘s”… “Äh äh, Schweiz,  äh… Berge, klein, Chuchichäschtli, äh. . . Toblerone. . . kommt das überhaupt aus der Schweiz? . . . Gotthard. . . .“ „Na ja, schauen wir mal, ob da etwas richtiges dabei war. Von 100 Befragten haben 99 gesagt: BURNING WITCHES!“

Tatsächlich, BURNING WITCHES haben sich im letzten Jahr mit ihrem Nuclear Blast Debüt „Hexenhammer“ zum Aushängeschild in Sachen „Heavy Metal aus der Schweiz“ gemacht und in der Szene für ordentlich frischen Wind gesorgt. Zwar liegt dies teilweise wohl auch daran, dass es sich hier um fünf Mädels handelt, aber doch wohl vor allem daran, dass diese Mädels bereits zwei bärenstarke Alben im Petto haben. Da ist es nur gerecht, dass die Band von den Veteranen von GRAVE DIGGER zur „Tour of the Living Dead“ eingeladen wurden. Vor der Auftaktshow im Musikzentrum Hannover, habe ich mich mit Frontfrau Seraina und Tieftönerin Jay in ein Hinterzimmer des Clubs zurückgezogen, um über dies und das zu quatschen. 

Mit einem freudigen ‚Grüezi' geht es los, doch halt: In verschiedenen Auswandererforen ist zu lesen, dass der Schweizer durchaus pikiert reagieren kann, wenn man ihm ein nur mäßig korrekt ausgesprochenes „Grüezi“ entgegenschmettert.

„Nein, also uns stört das nicht.“, geben Seraina und Jay einhellig zu Protokoll. „Wir schießen auch nicht gleich, wenn uns jemand mit „Grüezi“ begrüßt.“ Also, alles safe. Und das, obwohl die Band bereits eine längere Anreise hinter sich hat. „Wir haben schon eine Nacht im Hotel hinter uns. Wir sind gestern einen Teil der Strecke mit unserem Bandbus gefahren, haben übernachtet und sind dann heute weiter nach Hannover gefahren.“,  erzählt Jay von der Vorgeschichte der bisher größten Tour in der Bandgeschichte. „Wir haben in Balingen schon mit GRAVE DIGGER beim BANG YOUR HEAD gespielt. Am Vorabend der Tour waren wir jetzt total gestresst mit dem Kofferpacken und sind dann eigentlich nur noch ins Bett gefallen und haben geschlafen.“ „Ein bisschen nervös waren wir allerdings schon auch.“, gibt die blonde Sängerin zu. Doch anderthalb Stunden vor Showbeginn können wir zumindest festhalten, dass noch kein Bandmitglied vor Nervosität in Tränen ausgebrochen ist.

Die tourerprobten Herren von GRAVE DIGGER haben die sozialen Netzwerke im Vorfeld der Tour regelmäßig mit Bildern und Infos darüber gefüttert, was sie gerade eingepackt haben. Wie lief das denn bei BURNING WITCHES ab und was habt ihr alle mitgenommen? Seid ihr dem Vorurteil gerecht geworden und habt jede einen riesigen Überseekoffer dabei?

„Ich würde sagen, wir haben normale Koffer dabei. Allerdings sind unsere Koffer etwas schwerer als die von den Jungs.“ erklärt Seraina. „Vielleicht haben wir doch etwas mehr reingestopft.“ Und Jay ergänzt: „Also ich musste zuhause die Hälfte wieder auspacken. Ich hab auf dem Koffer gesessen und ihn nicht mehr zu bekommen.“ Glücklicherweise wird die gesamte Tour mit dem Auto bestritten, so dass es zumindest keine Probleme mit Beschränkungen der Airlines gibt. Ich bin allerdings immer wieder erstaunt, wie meine Kolleginnen es schaffen, in einer kleinen Reisetasche vom Ballkleid bis zum Skianzug Klamotten für jede Gelegenheit zu verstauen, während ich mit meinen paar T-Shirts stets am Limit des zulässigen Höchstgewichtes kratze. „Unsere Kleider sind vielleicht etwas dünner und dann bekommen wir mehr mit.“, mutmaßt Seraina. „Allerdings haben wir jetzt unsere Bühnenoutfits dabei und die wiegen schon auch eine Menge.“ ROCK’N’ROLF erzählte mir mal, dass sie irgendwann einen extra Anhänger für ihre Lederoutfits brauchten, weil die Klamotten nach einigen durchschwitzten Shows dermaßen gestunken haben, dass man sie nicht mehr im Tourbus haben könnte. „Das ist tatsächliche eine Herausforderung und wir müssen noch sehen, wie wir das lösen.“,  sagt die Sängerin. „Wir konnten natürlich nicht für jede Show andere Klamotten einpacken. Ich hab deshalb einen Trick und ziehe immer eine Strumpfhose unter die Klamotten, dann ist die eben verschwitzt. Aber irgendwie müssen wir die Sachen wohl auch mal aufwaschen oder wir müssen mit Deo tricksen oder irgendwas. Aber es ist schon war, man schwitzt eben in diesen Sachen extrem“ Jay hat da bereits einen Plan entwickelt: „Ich wasche meine Sachen immer schnell im Waschbecken und hänge die dann zum Trocknen auf.“

Verlassen wir die Waschküche und widmen uns dem kometenhaften Aufstieg der noch jungen Band. Schon mit dem selbstbetitelten Debüt, welches quasi im Selbstverlag erschienen war, ist die Band in der Schweiz in die Charts eingestiegen und auch in Deutschland konnte man die Aufmerksamkeit der Metalgemeinde auf sich ziehen. Die Unterstützung namhafter Genrekenner wie Schmier (DESTRUCTION) und V.O. Pulver (GURD) dürfte da geholfen haben, oder?

„Das ist extrem wichtig gewesen, dass wir diese Kontakte genutzt haben. Einerseits war es wichtig, da es natürlich bestimmte Businesskontakte gab. Andererseits haben wir aber auch von der großen Erfahrung profitiert, da man bestimmte Fehler dann nicht selber machen musste.“, erklärt Seraina. „Wir waren da schon sehr froh und haben viel dafür getan, dass die Leute uns unterstützen. Das war schon sehr cool.“ In Sachen Image und Bühnenoutfits brauchte die Band hingegen gar nicht lange in irgendeine Richtung gestoßen zu werden. „Wir fanden den Stil schon immer cool. Wir waren uns von Anfang an einig und fanden alle, dass es wichtig ist, dass man ein stimmiges Konzept hat, und dass alles irgendwie zusammen passt. Wir fanden diesen Stil alle cool.“

In meiner Schublade liegt immer noch eine Story über Female Metal. Und die Mädels in der Szene hatten seit jeher mit allen möglichen Vorurteilen zu kämpfen und wurden z.T. nicht richtig ernst genommen. Und egal wo, in jedem BURNING WITCHES Interview taucht irgendwann die Frage danach auf, ob die Band davon profitiert hat, dass es sich um eine reine Frauenband handelt. Eine Vorstellung hält sich wohl seit Jahren im männlichen Teil der Szene: Wenn ein paar junge Frauen in engen Lederklamotten über die Bühne hüpfen, kann man sich die live schon mal anschauen, selbst wenn man die Musik gar nicht mag oder kennt. „Wir wissen natürlich nicht, weshalb die Leute letztlich zu unseren Shows kommen.“, sagt Seraina. „Aber wir gehen ja auch nicht in Hotpants und BH oder so auf die Bühne, auch wenn unsere Outfit natürlich schon auch irgendwie sexy sein können.“ „Für uns sind diese Outfits normal.“, fügt Jay hinzu. „Im Publikum gibt es ja  auch viele Leute, die so angezogen sind.“ Dabei hat man es als Mädels trotzdem besonders schwer: Zieht man sich zu sexy und körperbetont an, kommt der Vorwurf, dass man nur deshalb Platten verkauft. Stellt man sich in Jeans und T-Shirt auf die Bühne wird aber auch gemosert. Eigentlich ist man also immer die Dumme. „Eigentlich ist es uns egal. In erster Linie muss es uns gefallen. Anfangs war das vielleicht noch ein Thema, aber mittlerweile ist es egal.“ meint Jay. „Mich nervt es auch nicht, denn wir tragen das was uns gefällt. Und wir machen das, was uns Spaß macht und es ist toll, dass es so viele Fans gibt, die das auch mögen.“  Trotzdem gibt es ja selbst anno 2019 noch Menschen, die bezweifeln, dass Mädels gute Heavy Metal Songs selber einspielen können und nicht nur á la MILLI VANILLI zu Playbacks über die Bühne hüpfen. Und dieses Vorurteil hat ja Tradition. Ich erinnere mich an einen Kommentar dieser Art von Bela B. zu VIXEN in den 90ern . . . „Das hat Bela B. gesagt? Ist ja enttäuschend.“, lacht Seraina. „Wir brauchen wohl noch etwas Zeit für diesen ganzen Gleichstellungskram. Es liegt ja auch nicht nur an den Männern, dass sie uns in bestimmter Weise wahrnehmen. Wir müssen uns ja auch so geben, wie wir wollen, dass man uns behandelt. Das ist also immer noch so ein zweischneidiges Schwert.“ Und Jay ergänzt: „Das Problem gibt es ja überall. In der Schweiz existiert beispielsweise das Problem mit der ungleichen Bezahlung ebenso wie in Deutschland.“ Was ja auch tatsächlich vollkommen unverständlich und schwachsinnig ist. Aber apropos Arbeit: Um davon leben zu können, dürfte es bei BURNING WITCHES trotz der ganzen Erfolge bisher aber doch noch nicht reichen, oder doch? Seraina gibt sich mittlerweile vollkommen der Musik hin. „Seit 2018 unterrichte ich eigentlich nur noch und es gibt sehr viel Arbeit mit der Band. Von daher muss man dann auch aufpassen, wo man die Schwerpunkte setzt.“ Jay hingegen muss zwischen schillernder Musikwelt und trister Arbeitswelt hin- und herwechseln. „Ich arbeite nebenbei im Verkauf. Da gibt es schon manchmal Probleme, da wir ja auch im Ausland spielen und ich eigentlich samstags arbeiten müsste. Am Anfang hat mich das auch echt genervt und ich musste der Band häufig hinterherreisen. Mittlerweile ist es so, dass wenn der Chef sagt „Nein, es geht nicht!“, dass ich ihm dann die Kündigung gebe. Ich möchte die Band nicht aufgeben müssen und bisher hat es gut geklappt. Mein Chef weiß wie es läuft und bisher musste ich meine Drohung nicht wahr machen.“ BURNING WITCHES steht also bei den Mädels derzeit ganz oben auf der Tagesordnung und alles andere muss sich unterordnen. Verhältnisse, die man bislang vor allem aus den USA kannte. „BURNING WICTHES hat für uns alle Priorität.“ stellt Seraina fest. „Es ist in der Schweiz vielleicht sogar noch schwieriger als in Deutschland…“ Was ja eigentlich kaum vorstellbar ist. „Doch.“ ergänzt Jay. „In der Schweiz hat jeder seinen Job und sein Haus und sein Auto und wenn man das nicht hat, dann ist man asozial. Man muss sich oft rechtfertigen. Und es war tatsächlich anfangs auch ein Problem für mich.“ gibt Jay zu. „Natürlich hatte man Angst, dass man den Job verliert und auf der Straße endet, aber ich habe genügend Freunde und Familie und auch die Band.“ „Man muss es versuchen.“ ergänzt Seraina. „Wer weiß, ob wir nochmal so eine Chance mit der Band bekommen.“ „Und bestimmt hat Seraina  im Notfall noch ein Sofa für mich!“ sagt Jay. „Auf jeden Fall hab ich im Auto ‘ne Rückbank…“ kann die Sängerin ihre Mitstreiterin beruhigen.

Und die Zeiten stehen gut für die Band. Jüngst gab GRAVE DIGGER Frontmann Chris in einem Interview zu Protokoll, dass zahlreiche ihrer ehemaligen Supportbands anschließend eine große Karriere gemacht haben, SABATON sind nur ein Beispiel. Die Mädels wussten noch gar nichts von ihrem Glück. „Wir geben auf jeden Fall Vollgas und wir wollen wirklich etwas mit der Band erreichen.“ bekräftigt Seraina.

Das Ende der Tour stellte für BURNING WITCHES quasi ein Heimspiel dar: dann steht Spanien auf dem Programm und dort konnte die Band bereits gefeierte Shows abliefern. Seraina erklärt, wie es zu den vergangenen Mini-Touren in Spanien kam: „Es kam irgendwann mal eine Anfrage und die letzten drei Shows waren unerwartet erfolgreich. Wir hatten damals gedacht, dass vielleicht 10 Leute kommen würden und dann waren die Shows ausverkauft. Da waren wir schon fast überfordert“ „Das Publikum geht da echt ab. Die schreien richtig rum und die brennen für die Musik.“ ergänzt Jay. „Das haben wir außer in Kroatien eigentlich noch nirgendwo erlebt.“ Da dürfte das kühlere hannoversche Publikum zum heutigen Tourauftakt natürlich ein kleiner Kontrast sein – wie sich zeigte, wurden die Schweizerinnen aber doch recht ordentlich begrüßt. „Wenn man die Leute kennengelernt hat, merkt man ihnen schon an, ob sie dich mögen oder nicht.“ findet Seraina. „Das ist vielleicht nicht wie in Spanien, aber es ist trotzdem schon mega-cool.“  Aber vielleicht kann man die kühlen Nordeutschen ja mit einigen gekonnten Moves auf der Bühne begeistern. „Zu „We eat your children“ und „Metal Demons“ haben wir uns ein paar Sachen ausgedacht, aber ansonsten nicht. Mittlerweile machen Romana und ich manchmal genau die gleichen Sachen auf der Bühne ohne dass wir uns abgesprochen haben.“ erklärt Jay. Auf den Priest-mäßigen Harley-Auftritt von Seraina müssen wir leider auch noch etwas warten. „Ich würde das schon sehr gerne einmal machen.“ gibt die Frontfrau lachend zu. „Oder mit einem Hexenbesen über die Bühne reiten. Jetzt haben wir natürlich noch nicht solche Möglichkeiten.“ Aber wenn genügend Geld in der Kasse ist . . . „. . . fliegt Seraina mit dem Besen über die Bühne.“ verspricht Jay. Also: Kauft die Alben der Band, damit wir die Mädels auf dem Besen sehen können. Allerdings können sich die Verkäufe der Band momentan ohnehin sehen lassen. Neben dem aktuellen Album „Hexenhammer“ wurde jüngst auch das selbstbetitelte Debüt inkl. der „Burning Alive“ EP von Nuclear Blast neu aufgelegt. „Also aktuelle Zahlen haben wir noch nicht gesehen, aber es scheint alles sehr gut anzulaufen im Moment. Wir sehen es ja auch bei uns im Shop, dass sich da viele Leute melden. Da geht also momentan was.“ erzählt Seraina.

Die Zeichen stehen ohnehin gut für die Art von traditionellem harten Heavy Metal dem sich der Fünfer verschrieben hat. Manch einer mag sich jedoch fragen, wie junge Leute in ihren Zwanzigern zu dieser Art Musik kommen. Doch darüber kann Seraina nur lachen: „Ich weiß noch wie wir das erste Mal gejammt haben. Da hat Romana entschieden, dass wir mal „Holy Diver“ spielen sollen, um zu sehen wie es so klingt. Es hat dann gut funktioniert. Im Anschluss haben wir noch zusammengesessen und gesprochen und eigentlich haben wir gesagt, dass wir etwas Moderneres machen müssten, um erfolgreich zu sein. Aber wir stehen eben einfach auf diese Mucke. Wir wollten harte Musik mit guten Gesangsmelodien machen, aber nichts Symphonisches.“ Und Jay ergänzt: „Wir sind ja auch alle Fans und wir hören eben gerne IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST.“  Nicht unbedingt Bands, die den ganzen Tag im Radio gespielt werden. Da stellt sich die Frage, wie die Mädels überhaupt zum Metal gekommen sind. „Also ich bin mit 15 zu einer Gothic-Party und das hat mir überhaupt nicht gefallen.“ beginnt Jay. „Ich habe dort Metalheads kennengelernt und wir sind dann zu Metal-Konzerten gegangen und so habe ich dann Bands und Leute kennengelernt.“ Auf Serainas Seele musste der Teufel etwas länger warten: „Bei mir war es ähnlich, aber ich habe lange nach der richtigen Musik für mich gesucht und bin dann leider erst etwas später zum Metal gekommen. Irgendwann habe ich JUDAS PRIEST entdeckt und dann war es um mich auch geschehen.“ Allerdings ist Seraina nebenbei auch noch mit einem Trio musikalisch aktiv. Bei DEAD VENUS geht es aber eher um Progressive Dark Rock. BURNING WITCHES hingegen knüpfen ja dort an, wo WARLOCK in den 80er Jahren aufgehört hat. Vom Haarspray Rock der 90er Jahre Bands á la VIXEN & Co ist man meilenweit entfernt. Allein schon wegen gewisser optischer Ähnlichkeiten zu Seraina wird DORO natürlich ständig als Vergleich herangezogen. Einen wirklichen musikalischen Einfluss hatten DORO und WARLOCK aber nicht auf die Schweizer. „Unsere Einflüsse waren eigentlich eher IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST oder auch ICED EARTH, aber auch Bands wie EXODUS, SEPULTURA und DESTRUCTION.“ sprudelt es unisono aus den Mädels heraus. Und mit „Holy Diver“ hat die Band ja ohnehin auch ein musikalisches Statement abgegeben. Stilrichtung und Name der Band verlangen aber ja eigentlich geradezu nach einer Coverversion des WARLOCK Klassikers „Burning The Witches“. „Da haben wir noch nicht drüber nachgedacht.“ sagt Seraina. „Beim ersten Album war klar, dass wir ein JUDAS PRIEST Cover machen wollen („Jawbreaker“). Und für das zweite Album bot sich „Holy Diver“ an, weil der Song auch bei den Fans immer gut ankommt. Und ob es beim nächsten Album wieder einen Coversong geben wird, wissen wir noch nicht.“ Zumindest schließen die Mädels aus, dass es als nächstes ein reines Coveralbum geben wird. „Wir wollen jetzt erstmal eigene Songs schreiben. . . und wenn uns die Ideen ausgehen, dann kommt ein Coveralbum.“

Über kaum einen Posten gibt es wohl so viele Musikerwitze wie über den Bassisten. In der Vorstellung der meisten Fans würden Basser eigentlich auch gerne Gitarre spielen, konnten es aber nicht so gut konnten. Außerdem bleiben für die Basser nie Groupies übrig, weil die sich alle nur für die Sänger und Gitarristen interessieren. Ob es bei BURNING WITCHES wohl auch so war? Herzhaftes Lachen aus dem Hintergrund scheint die Thesen zu bestätigen. „Also auf mich trifft das zu.“ lacht Jay. „Ich hatte bei Romana schon Gitarrenunterricht bevor es BURNING WITCHES gab. Irgendwann ist sie dann mal mit einem Bass angekommen und meinte, dass ich das mal probieren sollte. Und irgendwie habe ich wohl eine kräftigere rechte Hand und für mich passte das dann. Gitarre ist auch mega-cool zum Spielen, aber mir liegt der Bass besser. Und was das Typen abschleppen angeht: Das ist mir eigentlich egal. Ich spiele Bass, weil es mir Spaß macht. Ich fühle mich da jetzt auch nicht diskriminiert und bin mit meiner Position völlig zufrieden.“ Jetzt haben wir zumindest erfahren, dass Jay potentielle Groupies mit ihrem starken rechten Arm zumindest bei Bedarf festhalten könnte. Bleibt die Frage, ob sich überhaupt entsprechende Typen vorm Tourbus rumtreiben?

„Das gibt es schon auch.“ erzählt Seraina. „Bisher waren die aber immer sehr nett. In Spanien gab es einmal einen Typen, der nicht so nett war.“ Während ich im allgemeinen Stimmgewirr und Gelächter zunächst verstanden hatte, dass Romana den typen verkloppt hätte, kann nun Entwarnung gegeben werden: Romana verkloppt keine Typen. Dafür wurde Jay aber beim Sport auf die Waage geschickt:“… und dabei wurde auch Muskelmasse usw. gemessen und es stellte sich heraus, dass mein rechtes Bein und mein rechter Arm stärker sind. Und da hat Romana sofort gesagt, dass das vom Bassspielen kommt.“    

Vielleicht kann Bassroutinier Jens von GRAVE DIGGER ein paar Tipps zum Muskelaufbau bei Bassern geben. Ohnehin kann man ja möglicherweise von (er)grau(t)en Eminenzen wie GRAVE DIGGER noch den ein oder anderen Tipp abgreifen, z.B. hinsichtlich des Tourlebens. „Wir sehen ja, was am Ende dabei herauskommt.“ scherzt die Sängerin. „Nein, wir haben die Band ja jetzt erst kennengelernt. Wir hoffen aber natürlich, dass wir uns noch etwas abgucken können. Und es ist immer gut, wenn man mit Leuten tourt, die schon so viel Erfahrung haben.“

Und welche Erfahrungen BURNING WITCHES auf ihrer Tour mit den Heavy Metal Zombies von GRAVE DIGGER sammeln konnten, erfahren wir vielleicht in der nächsten Story mit den Mädels aus der Schweiz, die auszogen, um den Heavy Metal in die Welt zu tragen.



Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    26. Februar 2019
  • Line Up

    Schlagzeug – Lala Frischknecht
    Bass – Jay Grob
    Gitarre – Romana Kalkuhl
    Gitarre – Sonia Nusselder
    Gesang – Seraina Telli
  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg