CHILDREN OF BODOM - “Relentless Reckless Forever”
Zweifellos gehören Children of Bodom zu den erfolgreichsten Metalexportgütern Finnlands, denn unzählige Alben, ein unverkennbarer Stil, nonstop Touring und eine solide Fanbasis auf der ganzen Welt verhalfen CoB in dem Metalolymp.

Nachdem jene mit „Blooddrunk“ Platz 1 der finnischen Charts erreichen konnten, setzten die verrückten Finnen mit einem neuen Album und Ensiferum im Gepäck zum Sturm auf das kontinentale Europa an. Ab Juni geht es dann nahtlos nach Japan und dann in die USA, man darf gespannt sein. Erster Stopp in Deutschland war am 29.03.2011 St.Pauli in der Großen Freiheit 36, wo ich mich vor Konzertbeginn mit Henkka, seines Zeichens Bassist von CoB, bei einem Becher Kaffee über Bier, der Bedeutungslosigkeit von Texten, Skateboards und Schnarchen im Tourbus unterhalten durfte.
Moin Henkka, zu allererst Gratulation zur neuen Scheibe. Wie ich gelesen habe, habt ihr damit in Finnland schon Gold abgeräumt, ziemlich beindruckend!
Danke! Ja, es tut gut mit ’ner neuen Scheibe auf Tour zu sein. Das Feedback zum neuen Album ist einfach unglaublich!
Was ist die Message des Albums Titels?
Es ist wie es ist, das sind wir. Erbarmungslos, rücksichtslos, und das für immer! Nein Spaß beiseite, das ist unser Album und so klingt es!
Was ist der Unterschied zu den Alben davor und dem neuen “Relentless Reckless Forever”?
Keine Ahnung, das weiß ich nie nachdem wir ein Album aufgenommen haben. Alle sind irgendwie unterschiedlich. Ich finde aber, dass wir diesmal eine Nummer melodischer sind im Vergleich zu den Vorgängeralben. Ich habe auf diesem Album mehr Lieblingslieder als auf anderen, jedenfalls seit HDCR!
Ok, was ist dann dein Lieblingstrack auf dem Album?
Ich finde Shovel Knockout und Ugly am besten.
Habt ihr deswegen auch eure aktuelle Europatournee auch „The Ugly World Tour“ genannt?
Ja genau, wir wollten einfach mal was anderes ausprobieren und es hat zum Album gepasst. Außerdem ist Ugly wie gesagt mein Lieblingssong und es ist ein schön einfacher Name!
Ich muss sagen, dass Shovel Knockout auch wirklich klingt, als wenn man einen mit der Schaufel über die Rübe gezogen bekommt! Aber ein tieferer Sinn verbirgt sich dahinter nicht, oder?
Nicht wirklich, für uns ist der Gesang und sind die Lyrics zwar wichtig, aber wir sehen den Gesang eher als ein Instrument neben Gitarren, Bass, Keys und Drums. Wir haben keine politischen oder tiefen Bedeutungen in unseren Liedern versteckt.
Alles klar, aber es soll schon ein bestimmtes Heavy Metal feeling rüberbringen?
Na sicher, rock on dude!
Gibt’s diesmal Covers auf eurem Album?
Ja klar, Eddie Murphy’s "party all the time". Und bevor du fragst, ich hab mir den Song nicht ausgesucht und weiß nicht mal mehr warum wir jetzt gerade diesen fürs Album aufnahmen, aber wir kannten ihn noch von früher, als wir jung waren, ist ein geiler Track man!
Kann ich also daraus schließen, dass es in deiner Musikwelt nicht nur Heavy Metal gibt?
Ganz und gar nicht! Klar ist harte Musik schon mein Steckenpferd, aber ich bin da ganz offen und höre viele verschiedene Sachen, solange sie musikalisch gut sind!
Auf youtube habe ich schon sehen können, dass ihr für „Was It Worth It?“ ein Video gedreht habt, erstaunlicher Weise mit Skateboards und viel Feuer, wie kam das zustande?
Hehe,ja das ist ein toller, aber komischer Song. Es ist auch der einfachste auf dem Album, sehr catchy und gutzuhören. Als wir in den USA auf Tour waren haben wir irgendwann den Pro-skater Chris Cole beim Saufen getroffen und uns entschieden mit ihm einfach mal was zu machen, so einfach war das!
Seit gut zwei Wochen seid ihr jetzt auf Tour und ich habe gelesen, dass es diesmal 23 Länder sind, in denen ihr Auftreten werdet.
Ja, genau, wir sind deswegen auch total gespannt. In Rumänien oder Bulgarien waren wir ja auch noch nicht zuvor, das wird sicher total abgefahren! Gott sei Dank haben wir mittlerweile eine große Crew, dadurch können wir auch ab und zu mal abschalten!
Hier in Hamburg habt ihr Ensiferum und die recht unbekannten Machinae Supremacy mit euch, in GB sogar Amon Amarth! Dürft ihr euch eure Mitstreiter aussuchen?
Ja, also das kommt darauf an, meistens macht das die Plattenfirmen aus, aber wir können auch Vorschläge machen oder sagen wenn uns was nicht gefällt. Ensiferum kennen wir ja auch schon lange, mit denen kommen wir super klar auf Tour.
Also ist das Tourleben alles andere als einfach, gibt es irgendwelche nervenden Angewohnheiten deiner Bandmitglieder, die dich nachts wachhalten?
Natürlich, fast alle schnarchen wie die Weltmeister, hehe! Ach ne, eigentlich sind alle sehr umgänglich und wir haben ja auch einen großen Nightliner mittlerweile. Das tolle am touren ist, dass man zwischen den Gigs sich auch mal das Land angucken kann, gestern haben wir uns die Reeperbahn angeschaut!
Vor einiger Zeit habt ihr als Support eine Tour mit Slipknot und Machine Head gemacht, wie war das so?
Das war einfach total verrückt! Das war das größte, das wir je gemacht haben. Ich hab mich ehrlich gesagt sehr gewundert, dass so viele Leute sich Slipknot angucken wollten, denn ich fand die nie wirklich gut, aber deren Liveshow war schon sehr geil! Wir haben nur große Hallen gespielt und mit Rob und Phil von Machinehead auch ordentlich gefeiert, das war schon fett!
Aber was feiern angeht sind die Fans hier in Europa doch wohl am besten, oder?
Da muss ich jetzt wohl ja sagen, was? Ehrlich gesagt macht das Feiern mit allen Metalheads, egal wo diese herkommen viel Spaß!
Das beste Bier haben dann trotzdem die Deutschen vorzuweisen?!
Das stimmt, ich mag vor allem das Weizenbier, oder Weißbier? Keine Ahnung wie das heißt!
Beides ist OK, aber das darfst du in Norddeutschland nicht so laut sagen, das kommt nämlich aus Bayern und die mag hier keiner! Abschließende Worte an eure Fans in Europa?
Wir sind einfach froh wieder mit den ganzen Metalheads feiern zu können und vor allem freuen wir uns darauf auch mal in den ganzen Ländern zu spielen, wo wir noch nie waren, das wird sicher richtig cool, darauf freuen wir uns richtig! Rock on guys!

Vielen Dank! Linus-Henry Meyer