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Ministry - Interview mit Tommy Victor

Am 21. September werden Ministry mit ´The Last Sucker´ ein vortrefflich betiteltes, letztes Album auf den Markt werfen. Seit drei Alben ist Tommy Victor an der Gitarre mit dabei, der einigen von euch sicher auch aus seiner Zeit bei Danzig und als Kopf von Prong ein Begriff sein wird.

 

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Klar, dass es bei einem Interview mit einem gesprächigen Tommy nicht nur um das letzte Ministry Album geht.

Was bedeutet dir das neue Album?

Ich bin schon irgendwie stolz, beim letzten Ministry Album mitgemacht zu haben. Das ist ein Album über das man sicher noch in zehn Jahren reden wird. Gerade weil es das letzte Album ist, wird es sich wohl noch lange in den CD Playern der Leute drehen – und da steht mein Name drauf. Das ist schon cool. Ministry waren für mich eine der besten Bands oder Projekte der letzten 20 Jahre, sie haben unglaublich viele Menschen inspiriert. Nun bin ich in diesem exklusiven Club.

Haben Ministry denn auch Prong beeinflusst? Sie haben ja 5 Jahre vor Prong begonnen.

Oh ja, auf jeden Fall. Ja, von denen und von Killing Joke wurden wir beeinflusst. Wir haben mit Prong ja eher als Hardcore oder Thrash Metal angefangen. Mit der Zeit haben wir uns auf kräftige Beats und stark verzerrte Gitarren konzentriert. Wir wollten was anderes machen. Bei ´Cleansing´ und ´Rude Awakening´ haben wir schon Industrial Einflüsse, die sicher auch durch Ministry beeinflusst waren.

Du hast vorhin gesagt, was es für eine Ehre für dich ist, bei dem letzten Ministry Album mit von der Partie zu sein. Hast du denn auch Druck gespürt?

Ich glaube Al hatte mehr Druck als jeder andere. Wir waren sehr früh sehr zufrieden, da unglaublich viele Ideen zwischen den Beteiligten flossen. Wir hatten genug Material für eine gute Scheibe. Es gibt Anleihen an alte Ministry, aber auch völlig neue Sachen zu hören. Die Platte reiht sich aber auch nahtlos in die beiden letzten Alben `Home Of The Mole´ und ´Rio Grand Blood´ ein.

Mich hat das sehr punkige `Die In A Crash´ gewundert. Es klingt unglaublich frisch und geht direkt auf die 12.

Al hat die Musik zu diesem Song komplett selber geschrieben. Er hat gesagt, dass es auf die Platte kommt, wenn es gute Lyrics gibt. Burton (C. Bell, Ex Fear Factory – Trille) kam vorbei und der Text stand in sechs Stunden. Und so kam es auf die Platte. Zu dem Druck, nach dem du gefragt hast, kann ich sagen, dass er bei Al war, es gab viele Ideen, aber er entscheidet, was auf die Platte kommt. Das ist zum Teil natürlich frustrierend. Es gibt Ideen, an denen du eine Woche arbeitest und dann kommen sie in die Tonne. Bei Prong arbeiten wir anders. Wir schreiben einen Song und nehmen ihn dann auf, ohne noch groß etwas daran zu ändern.

Das hört sich aber so an, als ob ihr euch wirklich kreativ einbringen konntet und nicht nur gute Studiomusiker ward.

Ja, wie gesagt, wir haben unsere Ideen eingebracht und Al hat entschieden, was verwendet wurde. Ich hab zum Beispiel viel für ´In The End 1&2´ gemacht. Verglichen mit anderen Leuten, mit denen ich zu tun hatte, konnte ich mich gut einbringen.

Sprichst du von deiner Zeit bei Danzig?

Ja, Glen ist einfach anders, er achtet mehr darauf, alles im Griff zu haben. Er hat genaue Vorstellungen und da gibt es keinen Platz sich einzubringen. Al ist da anders. Bei Ministry kann ich alles ausprobieren; Glen ist da sehr strikt in seinen Ansichten. Und die ändern sich nie. Glen ist eher ein Diktator, aber es ist trotzdem unglaublich, mit ihm zu arbeiten.

Hast du denn schon die ´Lost Tracks Of Danzig´ gehört?

Nein, noch nicht. Ich kauf mir eigentlich nichts mehr. Wenn ich Glen anrufe, sagt er sicherlich, dass ich sie mir irgendwo holen soll. Ich bin aber auch nicht so scharf drauf. Ich kann 60 alte Danzig und Misfits Songs spielen, denen bin ich etwas überdrüssig.

Stimmt es, dass Ministry erst nach einer Welttournee endgültig zu Grabe getragen werden sollen? Und wirst du dabei sein?

Ja, auf jeden Fall. Wir fangen im Mai an und es wird viele Gigs in Deutschland geben. Wir werden dann auch noch einige Festivals spielen. Vorher gibt es aber noch eine Prong Tour, die im Januar anfängt, wir werden in vier deutschen Städten spielen. Ich werde nächstes Jahr also zwei Mal durch Deutschland touren.

Du hast gerade gesagt, dass ihr in Clubs und auf Festivals spielt. Was bevorzugst du?

Das Problem bei Festivals ist, dass du nie genau weißt, was auf dich zukommt. Du hast keinen Soundcheck. Daher gehe ich immer vorsichtig auf die Bühne und frag mich, was wohl passieren wird. Wenn was schief läuft, kann man nichts dagegen machen. Ich war auf Festivals, bei denen du nicht gehört hast, was du spielst, das ist einfach die Gefahr dabei. Wenn du als Headliner in einem Club spielst, weißt du, was passiert, wenn du auf die Bühne kommst, das ist der Hauptunterschied. Außerdem weißt du, dass die Leute für dich bezahlt haben und deine Songs kennen. Bei vielen Festivals kennt dich die Masse der Leute nicht.

Na ja, da gibt es aber die Gelegenheit, neue Herzen zu gewinnen. Ich hab dich mit Prong auf dem Dynamo 1994 gesehen und dachte, es muss unglaublich für einen Musiker sein, vor so vielen Leuten zu spielen.

Bei Prong habe ich viel Verantwortung, da bin ich während der Show sehr konzentriert. Ich muss ja Gitarre spielen und gleichzeitig singen. Da bekomme ich nicht viel vom Publikum mit. Bei Ministry ist das anders. Da habe ich nur die Gitarre und kann mehr Show machen. Sicher ist es toll, vor so vielen Leuten zu spielen, aber aus der Entfernung ist es nur ein Haufen Körper.

Es ist ja eine Welttour. Gibt es Länder auf die du dich besonders freust?

Wir spielen eigentlich überall in Europa sehr gern und kennen an vielen Orten Leute. Die Shows sind dort eigentlich recht gleich und immer gut. Es gibt einige Plätze, an denen wir nicht so gern spielen, wie Ostdeutschland oder das frühere Jugoslawien. (Eine komische Mischung. Auf der letzten Tour in Dresden schienen sie sich sehr wohl zu fühlen – Trille).

Wird es denn Gigs in Südamerika oder Japan geben? Viele Musiker sind begeistert von den enthusiastischen Fans dort.

Ich war mit Danzig in Südamerika und das war eine verrückte Erfahrung. Wenn wir mit Ministry unterwegs sind, haben wir eine Menge Sachen mit und du weißt nie, was passiert, z.B. mit korrupten Polizisten. Da hat Al schon Angst um seine Sachen. Aber es wird wohl langsam besser. Japan ist sehr seltsam. Ich war mal mit Prong da und das Publikum ist total ausgeklinkt. Sie kamen auf die Bühne, das Mikro ging kaputt und ich wurde verletzt. Ich hab das Gefühl, dass sie die Musik lieben, aber die Amis und Europäer nicht besonders mögen. Auf Japan hab ich keine Lust, in Südamerika würde ich gern spielen, aber es ist sehr unsicher.

Bist du denn sicher, dass es nach der Tour - abgesehen von einigen Remixen - nichts mehr von Ministry geben wird?

Ja, Al hat auch eine Menge anderer Dinge zu tun, er hat das Studio und wird Soundtracks und andere Dinge aufnehmen. Die Band hat ihn viel Energie gekostet, nun kann er machen, was er will und muss sich nicht auf eine Sache konzentrieren.Ich halte das für eine natürliche Entwicklung.

Na, da muss ich nachfragen, ich hab gehört, dass Prong bei Al aufnehmen.

Wir haben das Album vor sechs Wochen fertig gestellt. Wir haben es in einem Studio in El Paso aufgenommen und bei Al im 13th Planet Studio abgemischt. Er hatte seine Finger da also auch drin.

Ich hab auch gelesen, dass es ein Projekt von Al und Burton geben wird. Bist du da auch dabei?

Es ist eigentlich Burtons Projekt. Ich weiß nicht, in wie weit Al dabei ist, er arbeitet aber auf jeden Fall gerade mit Burton daran. Sie haben mich gefragt, aber mit Ministry und Prong bin ich seit Januar ununterbrochen beschäftigt und brauchte mal ´ne Pause. Es wird noch eine Coverscheibe geben, bei der Ministry klassische Rocksongs nachspielen, da werde ich wohl dabei sein.

 

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Infos

  • Erstellt am

    28. August 2007
  • Line Up

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  • Redakteur

    Tobias Trillmich
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