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Soleilnoir

SCHOCK! Der ohrenbetäubende Knall, welcher von düsteren Synthy-Klängen abgelöst wird, sitz allen Anwesenden noch in den Knochen. Er hat seinen Zweck erfüllt. Die Aufmeksamkeit gehört der aufgehenden Schwarzen Sonne.

Bis auf ein dunkles Blau und ein schwaches grün herrscht Dunkelheit. Zwischen den Nebelschwaden zeichen sich die Umrisse von Sänger M@gGoD ab, der zusammengekauert in der Mitte der Bühne sitzt. Dann geht erneut ein Zucken durchs Publikum als zwei Bomber über die Halle zu fliegen scheinen. Soleilnoir sind gelandet. Auf der Bühne sind es angenehme 38 Grad. Wir wünschen einen schönen Aufenthalt.

M@gGoD: Die Leute sollen kommen, wärend des Gigs den Mund nicht zu kriegen und sich auf dem Heimweg fragen, was zur Hölle die letzten anderthalb Stunden passiert ist. Wer uns live zum ersten mal sieht bekommt viel rohe Kost vorgesetzt Das merkt man auch an den Publikumsreaktionen. Wenn alles wie angewurzelt da steht fragt man sich schon mal, ob die Leute grade schlafen oder lauschen, aber das (fast) durchweg postive Feedback zeigt, das wir auf dem richtigen Weg sind. Man braucht Zeit zum verdauen.

Dabei sind die Songs der beiden Demo-Veröffendlichtungen nicht sonderlich schwierig oder zerfahren. Es ist wohl schlicht das hohe Mass an Abwechslung und Stimmungswechseln, welches gerade live immer wieder zu überraschen vermag und das ständige Gefühl etwas eigenständiges und neues zu hören.

Gegründet wurde Soleilnoir Ende 1999 von Wolfgang Erdmann (git) und Jörg Beck (bass) in Frankfurt mit dem Ziel im Alternativ/Stonerrock Bereich mitzumischen. Ein halbes Jahr und ein paar Besetzungswechsel später war die Band komplett. 2001 spielte die Band ihr erstes Demo "Drown" ein, welches sie ein gutes Stück voran brachte.

Einige Lebensuntiefen und Schicksalschläge zwangen 2002 sich erneut nach neuen Leuten umzusehen. Man fand willkommene Verstärkung mit Georgi Fidler (drums) und M@gGoD (vox).

Im Oktober 2002 folgte "Interlude". Sechs Songs, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Start mit "twentythree?" einem harten Opener. Solides riffing und Gesang von klar bis grunt. "Resistance" mit bissigem Chorous ist leicht Nu-Metal angehaucht, gefolgt von Remote Control (Hitpotenzial), den punkigen Spin und dem sehr intensiven, doomigen "Interlude". Schlusspunkt setzt das ruhige, melancholische "Dust", welches von warmen Didgeridoo klängen eingeleitet und und von Soundchaos ausgeleitet wird. Jeder Song anders, doch alle irgendwie Soleinoir. Warum das so ist, wird schnell klar, wenn man die Musiker fragt.

Erdmann: Mich haben die grossen Bands der siebziger/achziger Jahre stark beeinflusst... punk/metal/doom

M@gGoD: Mich beeinflusst alles was ich höre und auch die Dinge die ich erlebe. Ich mag 70iger Art-Rock, klassische Gitarre, Nu, Prog, Death und sonst auch alles, was gut ist. Wenn mich was beeindruckt und bewegt, dann is mir egal aus welcher Ecke das kommt.

Twillight: Wie würdet ihr eure Musik kategoriseren und was haltet ihr im allgemeinen vom Schubladendenken?

Erdmann: (grinst) Die Kriegsmaschine "Voivod" wurde geklont und begibt sich nun in immer tiefere Gefilde der menschlichen Seele. Mal im ernst.... Schubladen braucht man zum verkaufen.

M@gGoD: Stimmt. Ich will in keine Schublade sondern in einen Aktenschrank. Schubladen sind praktisch, solang man sich wärend des Songwritings nich dran hält. Das klappt im Metalbereicht zum Glück ganz gut, wie man an den vielen Facetten und Generes sieht.

Twillight: Was steckt hinter eurem Bandnamen? Wieso habt ihr diesen gewählt und was bedeutet er für euch?

Erdmann: Ich wollte einen Bandnamen haben der untypisch für eine Metalband ist. Da ich einen Teil meiner Jugend in Frankreich verbracht habe und Soleilnoir einfach prägnanter und mystischer klang als Black Sun entschied ich mich für ersteres.

Twillight: Wie steht ihr generell der Metalszene gegenüber?

Erdmann: Hier fühl ich mich zuhause...

M@gGoD: Ich bin kein Szene-Typ... aber sie ist mir noch eine der sympatischsten. Twillight: Wie läuft bei euch das Songwriting? Wie nehmt ihr im Studio auf?

Erdmann: Meistens schreibe ich die Basis der Songs auf der Klampfe. Anschliessend nehm ich das ganze auf und geb es im Proberaum zum Abschuss frei. Dort wird dann gemeinschaftlich das ganze Instrumental ausgearbeitet. Zum Schluss werden die Gesangslinien und Texte angepasst.

Beck: Im Studio gehen wir den klassischen Weg. Pilotspur, Drums, Bass, Gitarre, Vocals. Anschliessen noch mit ein paar Feinheiten und Effekten würzen. Wohl bekommts. Es ist wichtig mit Leuten zu arbeiten, die verstehen was du willst und denen du vertrauen kannst. Mit Markus Teske (Bassment Studios) haben wir einen solchen Mann gefunden.

Twillight: Wie stehts mit Live-Gigs.

Beck: Zur Zeit versuchen wir so viel wie möglich zu spielen, was in den heutigen Zeiten immer schwerer wird. Ohne Label im Rücken hast du es bei vielen Veranstaltern schwer. Dank unserer Promoterin haben wir trotzdem dieses Jahr viel gespielt. Auch ausserhalb von Frankfurt, zum Beispiel in Dresden, Leipzig, Chemniz, Würzburg etc. Dabei waren ein paar kleinere Festivals und Gigs mit grösseren Bands (Chimaira, Die apokalyptischen Reiter). Wir werden jetzt wohl etwas kürzer treten ,da wir Ende des Jahres wieder ins Studio wollen. Danach gehts weiter, wenn alles glatt läuft mit Label im Rücken.

Twillight: Das bringt mich gleich zur nächsten Frage. Wie sieht die Zukunft um Soleilnoir aus?

M@gGoD: Wenn man das vorher wüsste... wir werden an den Songs für die neue Platte arbeiten und Live-Konzept und die Homepage überarbeiten und uns 2005 hoffendlich wieder auf der Bühne befinden. Die Devise heisst auf jeden Fall NICHT im Proberaum verschimmeln. "Interlude" war erst der Anfang.

Twillight: Abschliessende Worte an unsere Leserschaft?

M@gGoD: Ihr hört von uns....


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Infos

  • Erstellt am

    21. September 2004
  • Line Up

  • Redakteur

    Marcel Hübner
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