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Vier energiegeladene Tage in der Metal-Hochburg - das war das Full Force 2023

Bei wechselhaftem Wetter reisten die Gäste aus allen Richtungen wieder in die Eisenstadt Ferropolis, um vor beeindruckender Kulisse und mit einer deftigen Mischung an Bands vier Tage lang das Leben zu zelebrieren. Im letzten Jahr noch vorsichtig, nach der Corona-Krise gebeutelt, das Feiern erst wiederentdeckend, war die Party-Meute in diesem Jahr schon wieder sehr routiniert im Umgang mit feinster Campingplatz-Spaß-Musik, bunt gemischten Spirituosen-Arten und obskurem Party-Zubehör. Die Sonne feierte dann auch wieder an allen Tagen kräftig mit und so stand dem Planschen im See mit Blick auf die Bühne auch keine Wolke mehr im Weg.

Begonnen wurde am Freitag auf der Main Stage mit der australischen Metal-Core Band Polaris. Mit ihrer impulsiven Bühnenshow und den nach vorn treibenden Songs öffneten sie den Zuschauern das Tor zum Festival-Wochenende. ANNIISOKAY kennen die Umgebung der Metal-Hochburg und die Full Force Fans nun schon eine Weile und nehmen die solide Feiertauglichkeit des Publikums dankbar an. Gnadenlos knüppeln sie ihre Songs von der Bühne und werfen die Klänge in die begeisterte Menge.

Auch Mantar feiert in diesem Jahr ein Wiedersehen mit der Full Force Gemeinde und zelebriert dieses auf der Medusa-Stage in Abendstimmung. Ein nahezu beeindruckendes Schauspiel, wie eine Band ohne Bassist, mit Einflüssen aus Punk, Metal, Doom und unfassbarer Leidenschaft für diese eigene geschaffene Kunstform es immer wieder nahezu mühelos schafft, ihr Publikum abzuholen, mitzunehmen, durchzuknüppeln und sanft wieder abzulegen.

Jinjer sorgten an diesem Tag auf der Hauptbühne wieder für zahlreiche Momente zum Mitsingen und brachten das Publikum mit euphorischen Circle-Pits so richtig in Stimmung. Die Ukrainer zogen eine gute Menge an Leuten an und machten Lust auf mehr. Der anschließende Headliner des Abends Electric Callboy brachte dann die letzten Reste Schweiß zum Kochen und lieferte nebenbei noch eine spektakuläre Bühnenshow ab. Egal ob Feuerwerk, Glitzerregen oder endlos wabbernder Nebel – die Jungs rissen mit ihrer Art von Popmetal an diesem Tag einfach alles ab.

Auf der Seebühne übernahmen Bloodbath die letzte Runde und brachten die letzten Anwesenden gut in die Nacht und den erholsamen Schlaf. Die Schweden lieferten eine beeindrucken Show ab und spielten feinsten Death-Metal mit liebevollen Riffs und gnadenlosen Shouts.

Am Samstag wurden die müden Leiber mit Blind Channel auf der Mad Max Stage zunächst wachgeküsst, wiederbelebt und anschließend direkt wieder durchgeknüppelt. Die bekloppte Menge nahm dies dankbar an und rastete bei derbem Sonnenschein komplett aus. Dies war ein standesgemäßer Full Force Weckruf und ein Vorbote für einen Tag voller Highlights. Zum Beispiel Dog Eat Dog, welche im Hardbowl mit alten Hits pure Nostalgie verströmten und das Publikum in eine absolut glückliche und zufriedene Grundstimmung versetzte. Alle waren am Grinsen, alle waren am Tanzen – gelungener Auftritt! Die Partynacht auf der Main-Stage läuteten Hatebreed ein, welche mittlerweile zum Stamm-Inventar zählen und genau wissen, welche Punkte sie bei der Full Force Meute drücken müssen. Sie kennen diese Punkte und schlagen unverschämt mit einem Vorschlaghammer darauf ein. Die Arena war voll, das Publikum euphorisch bereit, der Bollo-Express ist abgegangen und sie haben einmal mehr die fetteste Party in Ferropolis geschmissen. Davon mussten sich wohl einige bei Gojira erstmal erholen. Technisch unfassbar gut und mit beeindruckender Lasershow verabschiedeten die Franzosen die müden Klumpen Fleisch in die Nacht, welche sich nur noch mit letzter Kraft zum Crowdsurfen verleiten ließen und mehrheitlich zuhörten und genossen.

Im Vergleich zum Vortag wurde man zum Sonntag mit Skindred wesentlich gemütlicher geweckt. Absolut beschwingte gute Laune Mucke dröhnte von der Mad Max Stage, ein Auftritt mit Mitmach-Spielchen für das Publikum und einem zauberhaft sympathischen Sänger – das ersetzt auch mal den Kaffee. Definitiv eine elegante Einführung in den letzten Festivaltag! Das Wetter war weiterhin gnadenlos und forderte seinen Tribut. Der Abend nahte und brachte Abkühlung, welche dankend angenommen wurde. Viele tummelten sich am See oder im Ferroforest und sehnten sich im Stillen nach dem „normalen Leben“ nach dem Festival. Meschuggah war das egal. Sie läuteten den Abschluss mit schwerer Kost ein und rangen dem Publikum ein letztes offenes Ohr ab. Technisch anspruchsvoll zauberten sie einen ganz eigenen Glanz in die Eisenstadt und brachten mit ihrer Performance die letzten Schwingungen in Position für den Abschluss des Abends. Papa Roach wurde von vielen sehnsüchtig erwartet und stand sicher für die meisten auf der To-Do Liste. Auch hier konnte man nochmal mit alten Hits in der Vergangenheit schwelgen, gemeinsam mitsingen und die letzten Kräfte mobilisieren. Eine riesengroße Partystimmung mit massenhaft Crowdsurfern und auch hier wieder viele grinsende und zufriedene Gesichter. Auch hier geht große Liebe raus, dass es das Full Force jedes Jahr wieder schafft, den Sonntag mit einem würdigen Abschluss zu füllen.

Für alle waren es wieder unfassbar beeindruckende, klangvolle und erinnerungswürdige vier Tage mit viel Sonne, See und Erdbeerbowle! Das Full Force 2023 findet ein Ende und sie strömen zurück in alle Richtungen, zurück in ihr normales Leben, nur um nächstes Jahr zum 30. Jubiläum wieder zu kommen. Eine feine Mischung aus allen Ecken des guten Geschmacks gepaart mit einer ebenbürtigen Location und der härtesten Party-Crew der Welt – immer wieder eine gute Idee!

Headliner

Papa Roach, Gojira, Electric Callboy

Besucher

30.000

Ort

Ferropolis

Line Up

Annisokay, Attila, Author & Punisher, Avatar, Blind Channel, Borders, Born Of Osiris, Caliban, Decapitated, Electric Callboy, END, Gaerea, Gojira, Guilt Trip, H2O, Heriot, Igorrr, Jinjer, Konvent, Loathe, Mantar, Meshuggah, Motionless In White, Nova Twins, Novelists, Paledusk, Paleface, Papa Roach, Petrol Girls, Polaris, Risk It!, Samurai Pizza Cats, Sleep Token, Slope, Soul Glo, Spirit Adrift, Spiritbox, Spiritworld, Terror, The Baboon Show, The Halo Effect, The Menzingers, The Scratch, Touché Amoré, Unity TX, Vended, Ways Away und viele mehr!

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Redakteure
Steffi & Dirk
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