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D. Krause und T. Zwingelberg

Zu allererst vorweg: das XV. With Full Force hat absolut gehalten was es versprochen hat!!! Wir waren wie immer begeistert und hatten einige Tage bei geiler Musik einfach nur unseren Spaß!
Das line up des WFF 2008 war bombastisch . Gerade für Hardcore-Fans listete sich eine namenhafte Band an die andere: von Agnostic Front und Born From Pain über Madball und Discipline bis zu Biohazard. Und dies ist nur ein ganz klitzekleiner Einblick in die Vielzahl absolut genialer Bands, die uns auf zwei Bühnen an drei Tagen begeistern sollten. Also, es stand sehr früh fest, das WFF 2008 kann einfach nicht ohne uns stattfinden. Deswegen packten wir am 03. Juli 2008 unsere 10 Sachen und abends ging es los nach Roitzschjora. Als wir im Radio hörten, dass alle Wege nach Roitzschjora dicht waren, waren wir nicht sonderlich überrascht. Als wir aber am Campinggelände ankamen, waren wir schon baff. Es ist bestimmt mein achtes Full Force, aber dass das Gelände sogar schon am Donnerstagabend fast bis zum Rand gefüllt war, hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Super! Der Spaß konnte los gehen.

1. Tag: Freitag, 4. Juli 2008


Die Freunde schmissig griffigen R&R’s gemacht in Schweden wurden zu Beginn des Freitag bedient und zwar von The Accidents:

feiner Stoff aus nordischen Gefilden. Machte auf jeden Fall Spaß! Die Jungs von Born From Pain trampelten im Anschluss, die Brachialmetalfurchen im Zeltacker platt, welche von den Schweizern Cataract kurz zuvor gezogen wurden. So war die Arena bereitet, die Madball später des Abends zur Explosion brachte. Was noch übrig blieb musste reichen, um viel später den Knüppelnachtverrückten eine Spielwiese zu bieten, sich bis 5.15 Uhr auszutoben. Ich glaub sie hatten ihren Spaß.
Aber vor der Knüppelnacht spielten erst noch einige andere Bands, z.B. Agnostic Front:

ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, meine Hardcore- Heroen auf der Mainstage. Naja, sie haben oft genug bewiesen, dass sie es drauf haben den großen Acker zu pflügen. Roger Miret und Kollegen taten es auch diesmal in ihrer unnachahmlichen Art. Hört eigentlich noch irgendjemand auf das was oben gesungen und im Mob mitgeschriehen wird? „United and strong, my family“: siehe mein Sonntagshardcorefazit. Ich war heiß auf dieses Wochenende und Agnostic Front gaben den würdigen Einstieg. Sofort hatten sie die Menge im Griff und als - wen wundert es - halb Madball auf der Bühne erschien, um uns „gotta go“ um die Ohren zu schleudern, wippten auch diverse Freunde des gepflegten Metallriffs im Takt. Für mich, wie für die meisten Anderen, hieß es nach 50 Minuten: Stiefel enger schnüren und ab zur Tentstage, denn dort warteten schließlich noch Madball, um uns ihre rohe Keule vor den Bug zu dreschen. Und selbstverständlich taten sie dies mit ihrer gewohnt dreckig, harten Art. Sie nahmen den Steilpass von Agnostic Front und rammten die wehende Hardcore Fahne so fest in den Acker, dass mehr als eine Knüppelnacht nötig sein würde, um sie wieder raus zu reißen. Madball hat nicht zum ersten Mal auf dem WFF begeistert. Im Jahr der Fußball-WM in Deutschland rockten die New Yorker das Feld. Ich glaube, damals war die Band nicht so sehr begeistert, dass zeitgleich zu ihrem Gig die deutsche Fußballnationalelf spielte. Ich dagegen fand‘s richtig geil: powergefüllter Hardcore auf der Bühne neben einem spannenden Elfmeterschießen auf der Leinwand neben der Bühne war genau das Richtige. Aber das war 2006. 2008 fegten die Jungs über die Bühne und der kräftige Sound durch die Köpfe der Fans, ohne jegliche Ablenkung. Und das auch zu Recht: Madball waren für mich 50 Minuten Power pur.
Ich muss gestehen die geballte Ladung Hardcore war doch recht anstrengend. Deswegen heiß es für uns: ab zum Zelt und Grill angeschmissen. Machine Head, als Headliner auf der Mainstage, spielten somit ohne uns.

2. Tag: Samstag, 5. Juli 2008


Mad Sin

präsentierten feinsten Psychobilly und boten eine feine Show. Man bat zum Tanz und das Volk gehorchte. Das Buffet war gerichtet und die frechen Kerle von der fernen Westküste Lagwagon - machten sich daran, darüber herzufallen und mit ihrer gute Laune- Party Punkrock-Core-What ever-Musik den Pit davon zu überzeugen, sich ausgelassen zu griffigen Melodien über die Reste herzumachen. Feines Fressen!
Heaven Shall Burn:

Danke WFF für den Hinweis im Programm, Heaven Shall Burn seien Pflicht. Wir waren gewappnet und viele andere auch. Es war voll vor der Bühne. Als ich HSB das letzte Mal sah, hatten sie einen Sängerersatz dabei, der eigentliche war krank. Jedenfalls war ich schon damals begeistert von der Power, die diese Jungs aus dem wilden Osten an den Tag legen. Ich fragte mich, wie die wohl erst klingen, wenn sie mal komplett auf der Bühne stehen. Ok, auch diesmal war der Sänger am Knie bandagiert, was aber weder ihn zu stören schien, noch der Frische abträglich war, mit der sie ihr Programm energiegeladen von der Bühne schmetterten. Insgesamt konnte ich die Band leider nur wenige Minuten sehen, da sie fast zeitgleich mit Discipline spielten. Die Entscheidung viel nicht leicht: frischer Hardcore aus Thüringen oder altbekannte Töne von den Jungs aus Holland? Ich entschied mich für Discipline. Bin mir aber sicher, dass Haven Shall Burn den Pulk genauso gerockt haben, wie sie es auf ihrer Clubtour, bei der ich sie live erleben durfte, getan haben. Schön, dass Dicipline wieder da waren, wo sie hin gehören: auf dem Force! Mit ihrem „old pride, new glory“-Album im Gepäck spielten sie sich in gewohnter Art in die Herzen, oder viel mehr in die Fäuste ihrer Fans. Der Mob war nur was für harte Jungs. Man sollte sich also nicht versehentlich im Dunstkreis der Bühne aufgehalten haben.
Dem Abschiedskonzert der Ryker's auf dem 10. WFF musste ich noch wütend im Anreisestau aus weiter Ferne lauschen. Umso genialer fand ich die Rückkehr auf dem 15. WFF. Dank und Huldigung dem Orga-Team vom Force!!! Eine Geile Stunde fettestes Hardcorebrett, gereicht auf einem Salatbett aus Strohresten und Sand, dazu eine Vinaigrette aus Bier und Schweiß. Die perfekte Stärkung für eine lange Samstagnacht im Hardbowl zum Saturday Night Fever.
In Flames

waren am Samstagabend auf der Mainstage die Headliner. Die Vorfreude war riesig, denn genauso wie Madball blieb mir der Auftritt von In Flames vom With Full Force 2006 absolut positiv in Erinnerung. Mit etwas Verspätung betraten die Schweden dann auch die Bühne und legten den erwarteten und erhofften Death-Metal-Groove hin. Hammer! Vom Sound fand ich die Band dieses Jahr zwar etwas schlechter als vor zwei Jahren, aber trotzdem zählte die gute Stunde geballte Energie für mich zum Höhepunkt des Festivals. Daran war die Phyroshow wahrscheinlich nicht ganz unschuldig. Auch sie machte die gesamte Show zu einem unvergesslichen Ereignis. Für all diejenigen, die die Band beim WFF nicht sehen konnten, gibt es noch die Möglichkeit sich die Show in den kommenden Monaten auf der aktuellen Tour anzusehen. Ich kann es nur empfehlen.
Passend zur Feuershow der Schweden schloss das WFF Feuerwerk zum 15. Jubiläum direkt an den Auftritt der Göteborger an. Ich muss sagen, mit dem jährlich stattfindenden Feuerwerk lassen sich die Organisatoren des Festivals nicht lumpen. Ein Augenschmaus und ein wenig Zeit für Romantik und Melancholie , bevor es uns ergreifen konnte, das Saturday Night Fever.

2. Tag: Saturday Night Fever


Los brach das Fieber mit Danko Jones, deren Album „Never too Loud“ mich vorab neugierig machte. Ja, straighter Hardrock war es, aber mir fehlte ein bisschen das Feuer. Hatte mir etwas mehr versprochen. Aber auf jeden Fall bekommen sie von mir noch ne zweite Chance, ihre Alben sind zu geil. Rotz’n Roll aus Schweden, dargeboten von Psychopunch: ja, diese skandinavischen Rebellen verstehen ihr Handwerk. Geile Melodien unterm Cowboyhut! Hätt ich noch keine Flammen auf dem Arm, an diesem Abend wären sie fällig geworden! Auch Dank der The Turbo A.C.’s. Surfgitarren, Rock’ n Roll und leichte Core-Zusätze bringen jeden chromveredelten Motor zum glühen. Satter Sound, ne fette Party und jede Menge Bier als Treibstoff brachten meinen Motor allerdings fast zum Kochen, so dass ich mich nach ihrem Auftritt zufrieden in Richtung Nachtlager aufmachte, bevor bei mir noch was hoch ging.
Hardcore Superstars: Sorry Jungs, ich hätte euch gern gesehen, aber irgendwie hat das Zelt gerufen. Lag wohl am Alk, den Beats und der Hitze des Samstags.

3. Tag: Sonntag, 6. Juli 2008


Volbeat: Tja, was soll man groß schreiben zu weiteren 40 Minuten feinstem skandinavischen R&R? Vorwärts getrieben von der charismatischen Stimme des Herrn Michael Poulsen, die - wen wunderts - nicht nur mich ein wenig an einen gewissen K. Caputo erinnerte, schafften es Volbeat aus Dänemark mit ihrer Musi, die mich hin und wieder auch ein wenig an die Misfits erinnerten eine recht große Menge Junger und jung gebliebener Menschen nicht nur vor der Hauptbühne zu versammeln. Nein, sie sogar ausgelassen zu unterhalten und das um 15.30 Uhr. Dies heuer gar zum dritten Mal. Hut ab!
She- male Trouble
: verdammt, verpasst!
H2O:

Vor etlichen Jahren vom H2O Virus in Hannover- Linden erfasst und nicht wieder los gelassen wurden. Wo waren die Kerle nur sooo lange? Einer der geilsten Auftritte des WFF überhaupt! Frisch wie am ersten Tag! So dauerte es auch keine 2 Minuten, bis sich meine durch Alkohol und Tanzeinlagen über das Wochenende doch recht müde gewordenen Knochen ein weiteres Mal mitreißen ließen, sich ausgelassen zu bewegen. Toby and friends versorgten uns mit diversen schmissigen Mitsinghymnen vergangener Tage, mit Nothing to Prove vom aktuellen Silberling und zeigten uns deutlich: Wir sind noch da und Wasser gibt Kraft! Auch wenn mir persönlich Bier lieber ist. Auf jeden Fall fein, dass ihr wieder da seid! Death Before Dishonor, Death By Stereo, Slapshot:

Ja, ich liebe Hardcore! Ich fühlte mich also dem Himmel an diesem Sonntag im Zelt schon recht nahe. Aber verdammt nochmal, dieses Mann gegen Mann gehört mal einfach nicht vor die Bühne, sondern vor die Paläste und Regierungssitze dieser Welt. Oder in die Ringe irgendwelcher zweiter Klasse Dorfdiskotheken, die mit Freefight- Events versuchen ihr schäbiges Image aufzupolieren. Wo ist es hin, dieses Hardcore United, we are one familie etc.? Miteinander Spaß haben war irgendwie nicht drin. Hab jedenfalls noch nie so viele blutige Nasen gesehen. Schade! Die Bands gaben natürlich alles und brachten Zelt und Mob zum beben. Alte Gassenhauer von Slapshot brachten schließlich auch mich dazu, gegen jede Vernunft doch das ein oder andere Mal in die wütend stampfende, beißende und boxende Menge zu hüpfen.
Life Of Agony:

Und nochmal zum Thema Charisma: also, wo der kleine K. C. diese einfach mal geile Stimme hervor zieht wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben! Ich bin jedes mal wieder aufs Neue fasziniert. Wann kam eigentlich zuletzt etwas von L.O.A. auf den Markt? Ach, wen interessierts? So lange Keith seine markante Stimme bemüht und sich sogar diverse Male zu kleinen Späßen mit Publikum und Band hinreißen lässt und L.O.A. einfach L.O.A. bleiben, werd ich mich wohl auch mit 29 Jahren noch wie ein kleines Kind auf jedes Konzert dieser sympathischen Mannen freuen. Danke für die geile Show!
Da am Montag die Arbeit wieder rief, mussten wir bereits am Sonntagabend die Zelte abbrechen und uns auf den Weg gen Heimat machen. Aber Biohazard

musste ich noch sehen, bildeten die fetten Riffs des Hardcore-Punk-Band doch Mitte der 1990er einen nicht ganz unbedeutenden Teil meiner Jugend. „Tales from the hard side“ musste ich hören, vorher konnte das Auto nicht gestartet werden. Und nach etwa der Hälfte des Gigs war es so weit, das Quartett spielte einen ihrer größten Hits. Das Warten hatte sich gelohnt. Dennoch muss ich sagen, dass mir ein wenig die Kraft im Auftritt der New Yorker fehlte. Nichtsdestotrotz war Biohazard ein gelungener Abschluss für ein perfektes Festivalwochenende.

Tja, nach Biohazard war für mich das Festivalwochenende auch schon wieder vorbei. Die schönen Dinge vergehen immer wie im Flug. Und schön war es auf jeden Fall! Das Programm, das Wetter, die Leute und sogar die sanitären Verhältnisse waren top. Was soll man noch sagen? Weiter so! Ich freue mich aufs WFF 2009, obwohl es meiner Meinung nach schwer werden wird, dass line up von 2008 zu toppen. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren … man sieht sich auf dem Flughafenschlachtfeld Roitzschjora im kommenden Jahr!

Headliner

Besucher

25000

Ort

Roitzschjora

Line Up

1349, A.O.K., Agnostic Front, Avenged Sevenfold, Belphegor, Biohazard, Born From Pain, Broilers, Brutal Truth, Bullet For My Valentine, Caliban, Cataract, Cavalera Conspiracy, Converge, Danko Jones, Dead before Dishonor, Death By Stereo, Devildriver, Die Apokalyptischen Reiter, Discipline, Drone, Enemy of the Sun, Ensiferum, Fall of Serenity, H2O, Hardcore Superstar, Heaven Shall Burn, Illdisposed, In Flames, J.B.O., Japanische Kampfhörspiele, Job For A Cowboy, Krisiun, Lagwagon, Life Of Agony, Machine Head, Mad Sin, Madball, Mambo Kurt, Mayhem, Meshuggah, Ministry, Misery Speaks, Moonspell, Morbid Angel, One Fine Day, Primordial, Psychopunch, Pöbel & Gesocks, Radio Dead Ones, Rotting Christ, Rykers, She-Male Trouble, Six Feet Under, Slapshot, Subway To Sally, Tech 9, The Accidents, The Destiny Program, The Exploited, The Turbo Ac’s, Volbeat, War form a harlots mouth

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