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Geschrieben von Daniel, Eni und Paul:

Die Rookies sind traditionell die Opener auf den Festivals dieser Welt, warum sollte es bei den Festival-Schreiberlingen anders sein? …..Eben! Also steht der Neue mit schlackerndern Knien vor der erwartungsvoll gespannten Menge und brüllt sich mit einem geschriebenen 1,2,3,4 die Nervosität von den Fingern … Auf geht’s WFF 2012!

Lange hab ich das With-Full-Force Zölibat aufrechterhalten können, seit das Festival 1999 vom damals noch Heimathafen Chemnitz benachbarten Zwickau auf den Airport Roitzschjora umgezogen war. Dieses Jahr sollte es vorbei sein mit der selbstauferlegten Enthaltsamkeit. Zu laut war der Ruf der gepflegten IMG 2675Heaven Shall BurnWildnis, zu treibend und hypnotisierend die Doublebass-Trommelrufe, die mich schwach werden ließen. Also hieß es sich in die Reihe der ca. 30 000 ergebenen Force-Jünger einreihen und erwartungsvoll diesem Ereignis entgegenfiebern. Und es sollte ein ereignisreiches Wochenende werde, das es leider auch über die Musikpresse hinaus bis in die Berichterstattung der großen Nachrichtenagenturen des Landes schaffen sollte. Aber um es vorweg zu nehmen, wir weigern uns dem Blitz eine Headlinerposition in diesem Bericht zu geben, denn die waren zu Recht von Machine Head, Heaven Shall Burn und Soulfly besetzt und werden es auch bleiben! Und seit Chris Hemsworth Thor ist, erst recht! [Eni, Daniel]

Freitag 29.06.2012

Das Wetter hatte sich für das Hawaihemd und subtropische Temperaturen entschieden und wir fanden es stand ihm recht gut, auch wenn es in der prallen Sonne mitunter schon beinahe etwas zu viel des Guten war. Also suchten wir zu unserem ersten Gig des Tages in der Tentstage Schatten und eine musikalische Vorspeise für das folgende mehrgängige musikalische Menü, das noch folgen sollte. DEFEATER aus Boston/Massachusetts sollten in unserem Falle diesen Part übernehmen. Das Zelt ist gut gefüllt als die Mannen um Frontmann Derek Archambault die Bühne betreten. „That whiskey burns“ presst dessen Reibeisenstimme ins Mikrofon und ein ganzes Bündel Fingerpointer und geballte Fäuste antworten textsicher mit „going down“. Los ging es mit ‚The Red, White, And Blues‘, dem Hit von der Lost Ground EP und man rannte damit beim Publikum sofort offene Zelttüren ein. Die Energie übertrug sich blitzartig auf die Menge und würden heute genau so viele Schnipsel fliegen wie bei ihrem Auftritt im Conne Island im Dezember in Leipzig, dann würden auch die allesamt an den verschwitzten umherfliegenden Armen und Beinen kleben bleiben. Als die ersten ‚Empty Glass‘-Sprechchöre aufwallen, gönnte der Fünfer aus Boston uns und sich selbst eine kleine Verschnaufpause, so dass Derek mit der Akustik Nummer ‚I Don’t Mind‘ die erhitzten Damen und Herren in den ersten Reihen ein wenig auf Betriebtemperatur herunterkühlen konnte. Doch als bürgernahe working-class Hardcoreband werden die Sprechchöre natürlich belohnt, so dass neben ‚Dear Father‘ auch das gewünscht ‚Empty Glass‘ nicht in der Setlist fehlen durfte. Nach einem druckvoll melodischem Set und dem vorletzten Song ‚A Wound And A Scar“ bedankte sich Derek hIMG 3540Neaeraöflich in der Landessprache, um dann mit dem großartigen ‚Cowardice‘ das Finale einzuläuten und nach den letzten „What’s Left For Me ?“-Sprechchören wusste ich die Antwort auf diese Frage, nämlich ein für mich äußerst gelungener Festivalauftakt! [Eni, Daniel]

Schon beim Spaziergang über das Festivalgelände, dem die Full-Force-Bande dieses Jahr ein gehöriges Facelifting verpasst hatte, konnte man Herrn Cricien adrett gekleidet vom Impericon-Zelt lächeln sehen. Um 17:05 Mitteleuropäischer Uhrzeit war es dann auch endlich soweit, Mr. Freddy C. mit seinen Mitmusikanten der New York Hardcore Kapelle MADBALL live in Aktion sehe zu können. Zu erwähnen das ebengenannte Band eine Legende in diesem Genre ist, hieße Bierstände aufs Force zu tragen. So war auch zu so relativ früher Stunde schon ordentlich Betrieb vor der Mainstage. Nach einem filmreifen Intro ballerten die New Yorker mit dem kurz und knackigen ‚Get Out‘ den Weg frei für 40 min Hardcore-Entertainment der allerfeinsten Sorte. Klassiker wie ‚Spit On Your Grave', ‚Hold It Down‘ oder ‚All Or Nothing‘ von der letzten Langspielplatte wurden dementsprechend gehörig abgefeiert. Frontmann Freddy Cricien nutzte jeden Quadratzentimeter der Bühnenfläche um von der ersten Minute an in seiner unnachahmlichen Art wie wild darauf herumzuspringen und das motivierte Publikum tat es ihm gleich. Auch die La Familia wurde nicht vergessen angemessen zu repräsentieren und so gab es mit ‚It’s My Life‘ ein Agnostic Front Cover von der Band von Freddys großem Bruder. Auch wenn die Energie eines Madball Konzerts auf kleinen Bühnen mit mehr Publikumskontakt besser zur Geltung kommt, schlug sich der 4er sehr gut auf der großen Bühne und hinterließ vergnügte, ausgepowerte Gesichter. Selbst der grimmige Gesichtsausdruck des Madball Logo-BIMG 1796August Burns Redaseballs, der als Tatoo auf dem linken Arm von Twilight-Mitstreiter Daniel prangt, hatte sich zu einem zufriedenen Lächeln verzogen. [Eni, Daniel]

Nach kurzer Pause ging es weiter mit den Christ-Metallern von AUGUS BURNS RED, auf die ich persönlich sehr gespannt war, da ich sie vorher noch nie gesehen hatte. Die Jungs enttäuschten überhaupt nicht. Die Breakdowns fühlten sich noch besser an, als auf Platte und neben den großartigen melodischen Riffs sorgte besonders das Drum-Solo von Matt Greiner für Euphorie in der Menge. Danach fix weiter zu WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER. Und hier wurde ich das erste Mal enttäuscht. Vor nicht einmal einem Jahr standen dort noch 5 Jugendliche mit Bandshirts, die einen super Mix aus lyrischem Thrash und musikalischer Matschepampe, irgendwo zwischen Trance und Core, machten und so dafür sorgten, dass das Kind in mir sich wieder voll einsauen konnte. Diesmal standen vier wannabe-Bill Kaulitze (das ist dieser „Kerl“ von Tokio Hotel) vor mir, die augenscheinlich mehr daran interessiert waren, ihre Glitzer-Lederjacken zu vermarkten, als Musik zu machen. Zu Ende ansehen - unmöglich. [Paul]

Längst nicht mehr so K.O. wie nach früheren Madball-Auftritten, jedoch reichlich geschafft, vertrieb man sich die kurze Zeit des Wartens. Wenn man sich in Fankreisen so umhörte, konnte man vernehmen, dass die Mehrzahl der Leute etwas zwiespältig auf das nun Folgende wartete. Da müssen erst 24 Jahre ins Land ziehen bis ich PENNYWISE live erleben darf und dann gleich zweimal in einem Jahr. Zu Beginn des Jahres noch im Conne Island- Leipzig und nun auf dem Force. Zugegeben vor dem Auftritt im CI-Leipzig, war auch ich mir nicht sicher, ob der mittlerweile zum „Hans Dampf“ in allen Gassen mutierte Zoli Teglas der richtige Mann für Pennywise’s Frontpartie sein würde. Aber was soll‘s, ich steh auf Ignite und ich steh auf Pennywise, also warum nicht? Tja und was soll ich sagen? Ich wurde im Frühjahr überzeugt und der Rest der wartenden Gäste an diesem Freitagabend. Zoli erwies sich als mehr als nur Ersatz für den nun auch schon seit 3 Jahren ausgestiegenen Jim Lindberg, welcher seinerzeit Pennywise mit seiner ihm typischen Stimme prägte und mir als stets treuer Begleiter in Jugendzeiten in den Ohren lag. Zoli machte gesangsteschnisch einen geilen Job, trotz wieder einmal gesundheitlicher Probleme. Diesmal war es der Rücken. Eine Sache die sich trotz OP bis zum heutigen Tag hinzieht. Beste Wünsche an dieser Stelle! Der Rest der Band tat sein ÜbriIMG 2133Excrementory Grindfuckersges und für mich war es ein sehr gelungener, viel zu kurzer Auftritt von Pennywise mit Gastsänger Zoli. Meine Erwartungen wurden vollends erfüllt. Mein Dank für den geilen Abend geht an Madball, Pennywise und Ignite. [Daniel, Eni]

Zurück am Zelt wartete eine Überraschung auf uns. Quasi direkt neben uns stellten die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS ihre Zelte auf. Ein paar Gespräche und Bier später (großartige Jungs!) machte man sich allerdings wieder auf zu MACHINE HEAD, die der dem strömendem Regen völlig ausgelieferten Masse trotzdem zum kochen brachte. Machine Head halt. Großes Tennis. [Paul]

Auch wenn mir eher die hardcore-punkigen Ausläufer der großen Bandbreite der With Full Force-Bands am meisten das Herz erwärmen, galt es jedoch an diesem Abend noch dem von mir sehr geschätzten Headliner MACHINE HEAD Tribut und Ehre zukommen zu lassen. Und Affinitäten hin oder her…..ich meine da spielen schließlich Machine fucking Head, mein Freund! Und diese kündigten mit dem Opener ‚I Am Hell‘, gefolgt von ‚Old‘ schon einmal an, dass man heute Abend Großes vor hat! Man merkte zu jeder Zeit, wie besonders dIMG 1932Machine Headie Auftritte auf dem Force sowohl für Band als auch für das Publikum sind und Rob Flynn blieb es nicht schuldig, das mehr als einmal zu betonen! Sound und Bühnenshow versprühten tonnenweise Höllenfunken und so bließ es auch dem hartgesottensten Besucher die langen und kurzen Haare in die Waagerechte! Auch der Lichttechniker spielte an den Glühlampen, dass es eine wahre Freude war. Ein rundherum glücklich Paket aus Songs wie ‚Locust‘, ‚Imperium‘, ‚Halo‘, ‚This Is The End‘ und das großartige ‚Darkness Within‘ ließen keine Wünsche offen und sicherten Machine Head die Position, ein würdiger Headliner dieses Tages gewesen zu sein. Machine fucking Great!! [Daniel, Eni]

Samstag 30.06.2012

Am nächsten Tag verschlug es mich gleich zu 14:00 Uhr aufs Festivalgelände, da ESKIMO CALLBOYS sich das erste Mal live vor mir beweisen sollten. Ich wurde nicht enttäuscht. Zum Teil im Drachenkostüm auf der Bühne machten die Vier mit viel Schwachsinnsgerede, guter Performance und einer musikalischem guten Darbietung (mit Ausnahme des Cleangesangs von Zeit zu Zeit) ihrem selbst betitelten „Pornocore“ alle Ehre. Die Menge, die schon um diese doch recht frühe Festivalstunde schon im und sogar um den Hardbowl versammelt hatte, bebte! [Paul]

Die Diamanten-Flagge war bereits gehisst, als wir noch, froh einen der raren Schattenstreifen auf dem Gelände ergaunert zu haben, an unseren Mahlzeiten löffelten. Doch als Herr Krishnamurti die 5 Herren von STICK TO YOUR GUNS aus Orange County California mit seinen Lebensweisheiten einzählt, wird es augenblicklich selbst im Schatten wieder kochend heiß. Richtig, richtig Meister Krishnamurti, es gibt keinen Führer, keinen Guru, keinen Meister, keinen Retter und mit den ersten Riffs von ‚Diamond‘ gab es auch kein Halten mehr. Melancholisch, düsteres Gebounce und Nackengymnastik galore machen Jesse Barnetts Wake up-Rufe eigentlich überflüssig…..wir doch schon längst wach, Jesse! Gut aufgelegt prügeln, brettern und singalongen sich die California-Jungs durch ihre Setlist. Ob ‚We Still Believe‘, ‚Amber‘, ‚Enough Is Enough‘ oder ‚What Goes Around‘, zurück blieben zufriedene Gesichter und verschwitzte T-Shirts. [Eni, Daniel]

Während Tanja und Daniel den Heaven Shall Burn Gitarriero Maik Weichert jounalistisch in den Schwitzkasten nehmen (HSB Interview), ist es Zeit für mich ein wenig den Klängen von EKTOMORF zu lauschen. Das Quartett aus Ungarn ist munter aufgelegt und bietet wie immer Mitmach-Metal mit Cavalera-Note zum Hüpfen, Klatschen, Bangen und natürlich Mitsingen. Immer wieder betont Hr. Zoli Farkas wie sehr sie sich freuen hier sein zu dürfen und das Publikum sendet die entgegengebrachten Sympathien zurück auf die Mainstage. Nur vereinzelte Störenfriede wollten sich nicht so recht mit den Ansagen und der Performance derIMG 2290Heaven Shall Burn Kapelle anfreunden und taten dies auch mit lautstarkem Rufen und mit Bierbecherpräsenten kund. Doch bei all dem Krach hatte Sänger Zoli immer noch die Macht mehrerer wattstarker Boxentürme und Rex Brown von Panterra/Kill Devill Hill, der während des gesamten Auftritts als Bodyguard am Bühnenrand stand, im Rücken und verwies die Krawallbrüder mit einer „if you don’t like it, get the fuck outa here“- roten Karte des Feldes. So gehen Rockshows mit gefühlten 200 F-Wörtern! [Eni]

Auf dem Weg zum Headliner des Abends HEAVEN SHALL BURN, deutete sich an, dass es ein Auftritt werden sollte, über den noch eine Weile gesprochen werden würde. Die Band, die immer wieder betonte, wie sie mit dem Force groß geworden ist und es etwas Besonderes ist, dieses Festival headlinen zu dürfen, waren heiß, genauso wie die immer größer werdende Fangemeinde, die vor der Bühne bereits in Stellung gegangen war. Was dann kam hatte jedoch keiner erwartet. Einen neuen Circle-Pit- Rekord hatte man erwartet, eine Weltuntergangsshow sollte es werden. Das Wetterleuchten war das Einzige, was zu Beginn des HSB-Gigs einen Circle-Pit um die Hauptbühne veranstaltete und relativ unprätentiös begannen die Saalfelder Headliner. Schlichtes Banner und scheinbare Soundprobleme zeichneten die ersten gespielten Noten. Doch dann viel der Vorhang und Lichtschow, Feuerkanonen und ein richtig dicker Sound schossen schon mal den Himmel frei. Der antwortete mit beginnendem Regen und setzte auch pyromäßig alle Hebel in Bewegung!

2. Akt: Das Endzeit-Intro Awoken setzt ein. Auf den Punkt genau als Markus Bischoff „we are, we are, we are the final ones….we are, we are the final resistance” ins Mirco schreit und das Geböller losgeht, erhellt ein heftiger Blitz den pechschwarzen Himmel und liefert sich eine perfekte Koreographie mit der Bühnenpyro, die einem eine Gänsehaut über den Rücken und sämtliche andere Körperteile jagte. Band und Publikum geben alles und als der Regen immer heftiger wird, wird es eine wahrhaftige Endzeitschlacht mit den Naturgewalten. IMG 2708Heaven Shall BurnWassermassen strömen auf die Festivalbesucher und armdicke Wassersäulen bahnen sich ihren Weg vom Bühnendach. Nach Endzeit ist dann auch erst mal Endzeit mit dem Sound, denn anscheinend hat die Technik den Geist aufgegeben. Markus versucht trotzdem dagegen anzuschreien, aber es hilft nichts. Die Band geht nach einigen Versuchen von der Bühne und es wird dunkel.

3. Akt: Ich versuche, durchnässt bis auf die Knochen, die Kamera und die wertvollen Fototrophäen des Tages in einem geklauten Bierstand-Müllbeutel in Sicherheit zu bringen, was mir auch Gott sei Dank gelingt. Schade, das war’s bestimmt, denke ich…. Nach einigen Minuten Stille und nicht endenwollenden Rufen des ausharrenden Publikums wird es wieder hell und Hell auf der Bühne. Der Regen lässt geringfügig nach und Heaven Shall Burn sind zurück. In trockener Bekleidung und mit dickem Sound und mehr Power denn je. Euphorisch feiern alle den Punktsieg gegen das Wetter und geben bis zur letzten Note ihr Äußerstes bis das Force-Feuerwerk einsetzt. Da wird jedem klar, bei etwas ganz, ganz Großem dabei gewesen zu sein. Obwohl ich das Wort sehr mag, und es eher selten gebrauche, um es nicht abzunutzen, hier an dieser Stelle gehört es hin: IT WAS SIMPLY EPIC!!!!

Interlude oder wie Rauchen vielleicht unser Leben gerettet hat:

So nun kurz zu dir, du Bastard von einem Unwetter. Noch übermütig den Sieg über die Naturgewalten feiernd, trotteten wir erst mal Richtung Zeltlager, um die nassen Klamotten loszuwerden und uns für die nächtlichen Zeltshows von SMOKE BLOW und den TURBO AC’s zu wappnen. Frisch gestärkt verriet der Blick auf die Uhr, dass in einer halben Stunde Smoke Blow die Bühne besteigen sollten. Da begann gerade der Regen erneut einzusetzen und wir entschieden uns….ok, erst mal noch eine rauchen und dann ab dafür. Eine Zigarettenlänge später the revenge of heaven…..Zelte und Pavillons flogen umher, die Nacht war immer wieder durch zuckende Blitze taghell erleuchtet und man konnte aus der Ferne Sirenengeräusche hören. Wir lagen im Auto und prosteten uns auf die Erfindung des Faradayschen Käfigs zu. Wie glücklich wir darüber wirklich sein sollten, wurde uns erst am nächsten morgen bewusst, als es besorgte SMS und Anrufe hagelte.

Schlussakt: Nachdem das Unwetter an unserer kleinen Käfig-Oase vorbeigezogen war, machten wir uns auf den Weg zur Tentstage, um eventuell noch ein, zwei Songs von Smoke Blow miterleben zu können. Doch aus dem Zelt kam nur gespenstische Stille und das Festivalgelände bot ein Bild der Zerstörung. Die besorgte Security teilte uns dann mit, dass das Zeltdach einen Riss hat und dessen Standsicherheit überprüft werden müsste und das Gelände bis auf weiteres gesperrt sei. Aus den Unterhaltungen einiger anderer umherirrender Gestrandeter erfuhren wir, dass Smoke Blow leider nach 3 Songs abbrechen mussten. Also erst mal ab ins Bierzelt und den Schock runterspülen. Als dann zu fortgeschrittener Stunde der Morgen graute, offenbarte sich uns das Ausmaß der Verwüstung nun vollends. Als wir geschafft von den Ereignissen des Tages in unsere Kojen fielen, hatten ein paar Besucher auf dem Campingplatz weniger Glück. Dort hatte, wie wir später erfuhren, um ca. 1:45 Uhr ein Blitz in eine Bar eingeschlagen und 51 Personen verletzt, einige davon sogar lebensgefährlich. Durch die sofortige medizinische Versorgung durch die Rettungshelfer konnte glücklicherweise Schlimmeres verhindert werden. [Eni, Daniel]

Sonntag. 01.07.2012

Von den Erlebnissen der vergangenen Nacht ein wenig erholt und mit dem ersten Kaffee des Tages runtergespült, konnte der Sonntag kommen. Neben den Schreckensmeldungen über die Verletzten gab es aber auch gute Nachrichten zu verzeichnen. Die Crew hatte Großes geleistet und die Spuren der Verwüstung durch das Unwetter beseitigt. Somit konnte das Festival fortgesetzt werden und auch die Tentstage war wieder fit! Here we go! [Eni, Daniel]IMG 3362Neaera

Die große Überraschung des Sonntags waren NEARERA, die spontan eingesprungen waren und schon am Nachmittag mit viel Spaß und Elan die Fläche vor der Mainstage rasant füllte. [Paul]

Nach Madball am Freitag waren es heute PRO-PAIN, die allen Forceküken eine Lehrstunde in Riffgewitter-Geschichte erteilen sollten. Die lieferte die unglaublich emsige Band um Mastermind Gary Meskil auch ab und und spickte mit ‚Fuck It‘, ‚Unrestrained‘, ‚Shine‘, ‚Foul Taste Of Freedom‘, ‚In For The Kill‘, ‚Unamerican‘ und ‚Make War Not Love‘ die Setlist mit einigen representativen Perlen aus dem Pro-Pain Universum. Überraschender- und glücklicherweise blieb das nervtötende BO-‚Terpentin‘-Cover aus. Dafür gab es einen Beastie-Boys Song zu Ehren des im Mai verstorbenen Adam Yauch. Eine große Geste Mr. Meskil! Ehre wem Ehre gebührt, würde ich sagen! [Daniel, Eni]

Nach den Recken von Pro-Pain hieß es ab ins Zelt. Die STREET DOGS aus Boston gaben sich die Ehre. Gut gelaunt und energetisch feuerten die Staßenköter ihre Street-Punk Böller ins Publikum und das dankte es ihnen mit geballten Fäusten und Körpern in der Luft. Vor ‚Tobe’s Got A Drinking Problem‘ ließ Gitarrist Tobe Bean es sich nicht nehmen, ein Hohelied auf die Deutsche Braukunst anzustimmen und niemand würde bezweifeln, dass er nicht weiß wovon er spricht. Recht hat er! Prost! Er war es auch, der allen noch nicht Eingeweihten im Verlauf des Gigs immer wieder unermüdlich erklärte, dass Sänger Mike McColgan früher bei den Dropkick Murphys gesungen hat. Mit den darauf folgenden Murphys-Songs ‚Do or Die‘ und ‚Get up‘ blieb dieser den Beweis der Ansagen nicht schuldig. Man hatte das Gefühl, dass genau diese Songs vom Publikum am meisten gefeiert wurden. Zudem ließ es sich good old Mike nicht nehmen, immer wieder den Kontakt zum Publikum zu suchen und das sowohl am Graben als auch beim direkten Bad in der Menge. Großes Entertainment-Tennis war das alles! Einzig seine 6 synchronen Circle-Pits um die Hauptsäulen der Tentstage wollten trotz mehrfacher Anleitung nicht so recht gelingen. Macht doch nichts Mike, wir sind doch froh, dass das Zelt nach der gestrigen Nacht überhaupt noch steht. Am Ende des Sets ließ er sich dann sogar vom Publikum für ein paar köstliche deutsche Biere bis zur Theke tragen und um dort beim Shake Hands mit den Fans einen sehr gelungenen Auftritt zu begießen. Mehr davon! [Daniel, Eni]

Im unmittelbaren Anschluss an die Präsentation trinkfester Publikumsnähe folgten kanadische Hochenergie-Hardcore-Punks. Mit COMEBACK KID standen ein paar persönliche Genre-Lieblinge auf der Bühne des Hardbowls und trotz einer äußerst strapaziösen Anreise zum WFF spürte man von Müdigkeit nicht die geringste Spur. Mit den ersten Takten gab es Crowdsurfing at its best und das bescherte den Securities keine Verschnaufpause sondern noch ein paar Bizepsstränge mehr auf den ohnehin schon massiven Oberarmen. Die zum größten Teil aus den Alben „Broadcasting“ und „Wake The Dead“ IMG 3940Broilerszusammengestellte Setlist ließ keine Wünsche offen und so bescherten Comeback Kid sich selbst und dem Publikum einen grandiosen Konzertmoment! Am Ende des Gigs gab es noch ein Abschiedsfoto von Band und Crowd, auf dem ich irgendwo mit einem dicken Grinsen in der durchschwitzten Menge stehe! Immer wieder großartig! [Daniel, Eni]

Mit viel Mitgegröhle und Gepoge beendeten die BROILERS für uns das Festivalwochenende und so schleppten wir unsere müden, von Alkohol und Schlafmangel geschundenen Körper ins Auto, damit man am darauffolgenden Alltagsmontag wenigstens einigermaßen ansprechbar sein würde. Auf der Rückfahrt wurde dann nur noch einstimmig festgestellt: Das With Full Force ist und bleibt eins der großartigsten und spaßigsten Festivals und auf die Frage, ob wir nächstes Jahr wieder da sein werden folgte nur im Chor: „ Na sicher!“ [Paul]

Headliner

Machine Head, Heaven Shall Burn, Soulfly

Besucher

25.000

Ort

Roitzschjora

Line Up

Aborted, All Shall Perish, August Burns Red, Broilers, Cannibal Corpse, Carnifex, Children Of Bodom, Comeback Kid, Crushing Caspars, Dark Funeral, Debauchery, Defeater, Devildriver, Do Or Die, Dying Fetus, Einherjer, Ektomorf, Elsterglanz, Eläkelätset, Emmure, Endstille, Eskimo Callboy, Evergreen Terrace, Excrementory Grindfuckers, Eyes Set To Kill, Fleshgod Apocalypse, Flogging Molly, Gojira, Guns of Moropolis, Heaven Shall Burn, I Killed The Prom Queen, Immortal, Insomnium, Kill Devil Hill, Lamb Of God, Machine Head, Madball, Messhuggah, Nasty, Nasum, Pennywise, Perkele, Poison Idea, Pro Pain, Serum 114, Skeletonwitch, Smoke Blow, Soulfly, Stick to Your Guns, Street Dogs, Suicide Silence, Tenside, Texas In July, The Bones, The Browning, The Carburetors, The Sorrow, Toxpack, Trivium, Turbo A.C.´s, Unearth, We Butter The Bread With Butter, Xibalba

 

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