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Manch einer wird sich jetzt erst mal die Frage stellen: Was treibt einen so hoch in den Norden? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Ein starkes Line Up und die Aussicht auf eine verdammt unterhaltsame Himmelfahrt.
In weiser Voraussicht habe ich die Anreise allerdings schon am 27.05 angetreten und ich bin wirklich sehr froh darüber, denn anstatt der geplanten 3 1/2 Stunden, habe ich fast ganze 6 Stunden auf der Autobahn totgeschlagen. Angekommen in Flensburg habe ich mich dann mental  auf den ersten Festivaltag vorbereitet.

Mittwoch, 28.05.2014

Ohne irgendwelche Probleme war der Weg zum Festivalgelände zu finden und somit hatte ich mein Ziel recht schnell erreicht. Nachdem ich mein Auto geparkt hatte, ist es dann aber doch passiert – ich habe mich verlaufen. Allerdings wurde mir, von den sehr freundlichen Mitarbeitern, sofort geholfen und dann habe ich meinen Weg zum Pressezelt auch sicher gefunden.
Dort angekommen wurde ich sofort von dem Verantwortlichen für die Presse in Empfang genommen. Selten habe ich eine so nette Betreuung erlebt!
Bereits vorab hat Uwe sich ganz lieb um mich gekümmert, er hat mir alle meine Fragen sofort beantwortet und stand mir auch mit Rat und Tat zur Seite. Auch die Atmosphäre im Pressezelt war stets sehr locker und es wurde viel rumgealbert. Zusätzlich wurden wir dort mit Getränken mehr als ausreichend versorgt.  Die Betreuung der Pressemitarbeiter war im Allgemeinen sehr fürsorglich.
Vielen lieben Dank an alle meine tollen Kollegen, und vor allem an Uwe, für diese fantastischen Tage!

Mit einer Windstärke von 7,5 wurde meinem anfänglichen Enthusiasmus ein leichter Dämpfer versetzt. Alter Finne, war das vielleicht unangenehm. Zum Glück hat es nicht auch noch geregnet.
Aber nicht nur ich hatte meine Schwierigkeiten, auch den Veranstaltern wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn sie konnten die dritte Bühne, die Party Stage, nicht aufbauen. Alle Bands von dort wurden also mit auf die Zeltbühne, die Fuckin‘ Kuis-Band Stage, verlegt.  Allerdings sollte diese Umlegung später noch zu kleineren Problemen führen, denn die Bühnenzeit für einige Bands wurde stark herunter gekürzt.

Eröffnet wurde das Festival von der Rammstein Coverband LOS. Trotz des starken Windes konnten sie sich einiger Fans erfreuen, die sie tatkräftig anfeuerten.
Die Frontfrau der nächsten Band, HOT MAMA, ließ kräftig ihre buntgefärbten Zöpfe durch die Gegend wirbeln und steckte die Fans mit ihrem Elan an. Die Band aus Sachsen konnte sich schon an deutlich mehr Zuschauern erfreuen.

Mein Besuch im Zelt wurde prompt mit einem meiner Highlights belohnt – LA FRONTERA VICTORIANA. Im  Zelt angekommen war ich erst einmal froh eine kurze Verschnaufpause, von dem Wind, einlegen zu können. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass es zu diesem Zeitpunkt einen Generatorausfall im Zelt gab. Unbehelligt davon haben die Jungs von LA FRONTERA VICTORIANA einfach mal angefangen, ihre Show in eine Akkustikvariante umzuwandeln. Sie selbst haben das Ganze mit extrem viel Humor gesehen und haben mit lustigen Ansagen die Stimmung angeheizt. Neben amüsanten Vorstellungen der Bandmitglieder gaben sie auch Sprüche wie „Wir sind LA FRONTERA VICTORIANA und wir laufen auch in unserer Freizeit so rum“, oder „Ich hoffe ihr habt alle eure Schutzbrillen mitgebracht, weil wir schießen manchmal ganz gerne ins Publikum“ zum Besten. Nicht nur durch ihre interessanten Outfits und ihren Humor können die Jungs punkten, auch ihre Musik überzeugt mich sehr.

Zurück auf der Heavy Stage zeigen SALTATIO MORTIS den Fans, dass der Dudelsack keineswegs ein Instrument ist, dass man auf dem Dachboden verstauben lassen sollte. Inzwischen haben sich auch schon recht viele Zuschauer vor der Hauptbühne versammelt, die sich dieses mittelalterliche Spektakel nicht entgehen lassen wollen. Alea springt wie von der Tarantel gestochen über die Bühne und begeistert mit akrobatischen Showeinlagen. Die Fans lassen sich von der Musik mitreißen und klatschen und springen fleißig im Takt der Musik. Wenn man in die Gesichter der Fans blickt, sieht man volle Begeisterung.

Mittlerweile ist es schon dunkel geworden und mit leichter Verspätung begann der Nebel über die Bühne zu wabern. Nur ein paar blaue LED’s steuerten zur Beleuchtung bei. Mit einer Soundkulisse aus düsteren Glockenschlägen, klirrenden Ketten, brechenden Knochen und der Benutzung eines Fleischerbeils betraten die finnischen Monsterrocker von LORDI, zunächst nur Mana (Drums) und Hella (Keyboard), unter dem Gegröhl des Publikums, die Bühne.
Mit Geschrei und ballernden Drums betrat dann auch der Rest der Band die Bühne. Gitarrist Amen legte sofort, energetisch wie immer, los und sprang über die Bühne. Was das Posing angeht ist es wirklich schwer die Monster zu überbieten, denn sie sehen einfach unglaublich cool aus.
Allerdings hatten auch sie mit ein paar technischen Problemen zu kämpfen, die sie jedoch nicht allzu sehr beeinträchtigten. Da es zu windig war konnte die, sonst übliche, Pyroshow nicht aufgefahren werden. Bei einer Spielzeit von 1 Stunde und 45 Minuten konnte man dies allerdings verkraften, da viel Zeit für kleine Showeinlagen war. Jedem Member wurde außerdem ein kleines Solo zu Teil.
Die Setlist bestand aus einer ausgewogenen Mischung aus alten und neuen Songs.
Alles in Allem war es eine sehr schöne Show, die die Fans mitgerissen hat. Es macht einfach immer wieder unglaublich großen Spaß die Monster live zu sehen. Absolutes Highlight des ersten Tages!
Naja und einen kleinen bedauerlichen Zwischenfall gab es auch meinerseits – Der Akku meiner Kamera hat frühzeitig den Geist aufgegeben, echt ärgerlich.. aber zum Glück gibts ja noch Handys.

Nach dem Auftritt der Finnen habe ich mich dazu entschlossen, die letze Band des Abends, LOUDSTARK, sausen zu lassen und stattdessen lieber ins Bett zu gehen. Durchgefroren und völlig erschöpft bin ich dann auch überglücklich in mein Bett geplumpst.

Donnerstag, 29.05.2014

Der nächste Tag begann dann für mich schon relativ früh. Zum Glück gab es auf dem Festivalgelände einen großen Vorrat an Energydrinks und Kaffee.
Das Wetter hatte sich am zweiten Tag, zum Glück, um 180° gewendet. Sonnenschein und angenehme Temperaturen waren die Devise. Da macht das Festival doch gleich viel mehr Spaß! Auch die Party Stage konnte auf Grund der verbesserten Wetterlage aufgebaut werden.

Erster Act des Tages war die Hamburger Blueslegende ABI WALLENSTEIN. Bestens geeignet um den Tag entspannt starten zu lassen. Zu dieser frühen Stunde befanden sich die meisten Besucher jedoch noch in ihrer Tiefschlafphase und so fand sich nur eine Handvoll Zuschauer vor der Bühne zusammen.

Die TOTEN CRACKHUREN IM KOFFERRAUM haben eine unglaublich gute Stimmung verbreitet. Ihre Musik hat tierischen Partycharakter und die Lyrics selbst sind äußerst unterhaltsam. Die Fans haben die Band ordentlich gefeiert und als Gegenleistung bekamen sie eine äußerst Energiegeladene Show geboten.

BACKDRAFT haben mir auch unglaublich gut gefallen. Der Sänger erinnert mich stimmlich unglaublich stark an Vince Neil (MÖTLEY CRÜE). Bei dieser Band handelt es sich, durch und durch, um Vollblutrocker und das ging auch an mir nicht spurlos vorbei. Die Jungs haben unglaublich Bock gemacht und auch die anderen Zeltbesucher waren begeistert.

¡MÁS SHAKE! gaben sich bereits das zweite Jahr in Folge die Ehre, auf dem Wallsbüll Open Air zu spielen. Das Soloprojekt vom DIE ÄRZTE Bassisten, Rod, schien relativ gut anzukommen, denn eine größere Menge versammelte sich vor der Bühne und lauschte den eher ruhigen Klängen.

Persönliches Highlight am zweiten Festivaltag war definitiv HÄMATOM!
HÄMATOM waren, mit Abstand, die lauteste Band des gesamten Festivals und trotz Gehörschutz habe ich immer noch alles extrem laut gehört. Die Jungs legten eine unglaubliche Härte und eine starke Bühnenpräsenz an den Tag, die mich absolut von den Socken gehauen hat. Die Fans gröhlten und moschten fleißig vor der Bühne umher, angestachelt von der harten und direkten Musik.
Mit ihrem Song „Leck Mich“ bewegten sie die Leute dazu, ihnen den Mittelfinger entgegen zu strecken und lautstark mitzusingen. Neben LORDI waren sie die einzige Band deren komplette Show ich mir angesehen habe. HÄMATOM haben an diesen Tag definitiv einen weiteren Fan gewonnen. Irgendwie scheine ich mich besonders von maskierten Bands angezogen zu fühlen, aber jeder hat ja so seine Vorlieben.

Der Headliner MADSEN bescherte dem Festival dann noch einen gebührenden Abschluss. Der Raum vor der Bühne war nahezu komplett gefüllt und die Vorfreude stand Allen ins Gesicht geschrieben. Das Wetter stimmte, die Musik passte, Alle hatten gute Laune – was wünscht man sich mehr?
MADSEN ließen die Zuschauer in einem gewaltigen Chor ihren Song „Du Schreibst Geschichte“ singen und das jagte sogar mir, als Nicht-Fan, eine Gänsehaut über den Körper.
Das war einer von zahlreichen, unglaublich genialen Momenten und die Band genoss jeden Einzelnen davon. Fans und Band steckten sich gegenseitig mit ihrer guten Laune an und ließen den Auftritt zu DEM Höhepunkt des Festivals werden.

 

Das Wallsbüll Open Air 2014 war ein mehr als gelungenes Festival (und das trotzdem dem blöden Wetter am ersten Tag)!
Bei dem Line Up war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei, die Stimmung auf dem Gelände war durchgehend gut und genügend Futterbuden und Getränkestände boten eine reiche Auswahl. Ich hatte wirklich unglaublich viel Spaß. Wenn das Line Up stimmt, bin ich im nächsten Jahr sehr gerne wieder dabei!

Um es kurz zu machen, und in den Worten des Veranstalters auszudrücken:
Wallsbüll Open Air ... dat war legendääär!

 

Fernsehberichte zum Festival findet ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=6SC-UuFV46c
https://www.youtube.com/watch?v=sBqr-rEt0Vs

Einen Bericht im Flensburger Tageblatt gibt es auch schon:
http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/3000-menschen-rocken-in-wallsbuell-id6695611.html


Aber vor allem möchte ich noch auf die unglaublich tollen Bilder der anderen Fotografen verweisen:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.627390510682881.1073741834.185213881567215&type=3
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.655125871245208.1073741868.185910718166728&type=3
http://www.gigpixx.com/index.html
http://rockpixx.com/wordpress/?s=wallsb%C3%BCll

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Headliner

Madsen, Lordi & Saltatio Mortis

Besucher

ca. 3500

Ort

Wallsbüll, Deutschland

Line Up

Madsen, Lordi, Saltatio Mortis, ¡Más Shake!, Abstürzende Brieftauben, Hämatom, Paradox, Kapelle Petra, Die Toten Crackhuren Im Kofferraum (T.C.H.I.K.), Der Fall Boese, Otto Normal, Abi Wallenstein, Rummelsnuff, La Frontera Victoriana, Los, Dorrn, Cry My Name, Loudstark, Obskura, Prinz Elliot, Backdraft, King’s Landing, Hot Mama, Roast Apple, Down On Knees, Peakshow & Friedrich Jr.

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