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Running Order25 Jahre PARTY.SAN METAL OPEN AIR, das ist schon etwas ganz Besonderes bzw. eine beachtliche Leistung von ein paar Freunden aus dem Weimarer Umland, die einst beschlossen, ihren Geburtstag einmal etwas größer und mit Live-Musik zu feiern. Über die Jahre haben Jarne, Mieze und Boy mit dem PARTY.SAN METAL OPEN AIR das wohl wichtigste und einflussreichste Extrem-Metal Open Air auf deutschem Boden etabliert, dass darüber hinaus auch zu den bedeutendsten seiner Art in Europa gehört und dessen Ruf bis in die gesamte Welt hinaus strahlt, so dass es heute Fans von Grindcore, Death- und Black Metal, Crustcore und Thrash Metal von allen Kontinenten nach Thüringen zieht.
Neben einer engangierten und einzigartigen Crew, die im letzten Vierteljahrhundert im Kern erhalten geblieben ist, bestimmt das PARTY.SAN für mich persönlich seit 1999 den Jahresablauf zu einem maßgeblichen Anteil mit. Der Start fiel für mich in Tiefengruben, auf dem das Festival seinerzeit noch einen Gartenparty-Charakter hatte. Es folgten viele schöne Jahre auf dem Segelflugplatz in Bad Berka, wo ich das Festival wachsen sehen durfte, nicht nur an der Veranstaltungsstätte, sondern auch im beschaulichen Kurort, in dem sich eine leidenschaftliche Bevölkerung Jahr für Jahr darum kümmerte, den besonderen Kurgästen ihre Intensiv-Kur so angenehm wie möglich zu gestalten. 2005 war ich dann zum ersten Mal als Vertreter der schreibenden Zunft auf dem PARTY.SAN METAL OPEN AIR, was die Sicht auf mein liebstes Festival zunehmend erweiterte. Es ist und war mitunter wie mit dem besten Freund, mit dem man besonders hart ins Gericht geht, weil man eben eine so ein enge Bindung hat. Es folgten feuchtfröhliche Jahre aber auch diverse unschöne, vor allem aber schlammige Eskapaden, die schließlich zum Umzug in die nordthüringische Provinz führten, wo sich die Veranstalter auf einem neuen Gelände erst neu (er-)finden mussten. Lediglich im Jahr 2011 musste ich schmerzhafter Weise berufsbedingt aussetzen, was mir seinerzeit bei der Premiere in Schlotheim mit einem Hammer-Billing viel abverlangt hat. Wo wir gerade beim Thema Line-Up und Booking sind. Die Macher des Festivals haben vor allem bei den Bands immer ein glückliches Händchen bewiesen. Neben Szene-Größen (mitunter welche die sich andernorts rar machten und machen) und manch längst verblichenem Genre-Vertreter hat man vor allem das Gespür für die qualitativ hochwertigen Bands an der Basis über all die Jahre nie verloren und darüber hinaus das Billing immer wieder mit  Formationen bereichert, die man auf einem solch´ musikalisch extrem ausgelegten Event im Normalfall nicht erwarten darf, geschweige denn dass diese dann auch funktionieren bzw. angenommen werden. Eine Entwicklung, die zunächst mit dem Frühschoppen, später mit der Underground-Zeltbühne forciert wurde.
Wie Jarne jüngst im Interview auf dem Youtube-Kanal Party.San Metal TV zu Protokoll gab, merkt man den Jungs bzw. dem Festival an, dass es sich hier um eine mit und an Herzblut und Leidenschaft für Musik gewachsene Veranstaltung handelt, die eben nach wie vor im Wesentlichen von musikbegeisterten Fans aufgezogen wird und nicht von Betriebswirtschaftlern und Marketingstrategen aus dem Boden gestampft wurde. Auch mit der 25. Auflage hat das Open Air - mag es auch von der Organisation, der Logistik und den Strukturen erwachsen geworden sein - nichts aber auch gar nichts von seiner Authenzität verloren. Es geht um die Musik, ums Philosophieren, Diskutieren, ums Feiern und Tanzen von und zu Live-Acts mit Haut und Haaren. Es geht um das Verehren von musikalischen Idolen, das nerdige Anbeten von Musik, den Konsum von Tonträgern und sonstigem Tandt der mit Musik zu tun hat. Nicht zuletzt ist das PARTY.SAN METAL OPEN AIR für viele Besucher - mich eingeschlossen - eine Art Wohnzimmer, in das man jedes Jahr zu einer musikalischen Familienfeier heimkehrt. Kurz, das PARTY.SAN ist der Genuss von purem Heavy Metal in all seinen Facetten, vornehmlich schwarz und doch farbenfroh...

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Prolog:
 
Für eine Schnappsidee kreuchte mir mein Ansinnen, mich einmal mit dem Fahrrad nach Schlotheim aufzumachen, einfach schon zu lange im Hirn herum. Aber als Freund Ingo, der lange Wanderabenteuer und Ausritte auf dem Drahtesel ebensowenig scheut, wie er für anderweitige verrückte Vorhaben empfänglich ist, an einem feucht-fröhlichen Abend mit der Goslarer Turbojugend abwinkte, weil er die Nachwehen der Welt-Turbojugendtage am Wochenende vor dem Party.San fürchtete, beschloss ich kurzerhand: Machen und nicht nochmal ein Jahr planen... Ich besorgte mir also Kartenmaterial, legte mir eine  Fahrradroute zurecht, für eine Strecke, die ich mit dem Auto aus den verschiedensten Himmelsrichtungen im Schlaf beherrsche. Dennoch stand die Planung meines tollkühnen Unterfangens nicht mehr unter einem ganz so guten Stern, als sich der Termin näherte. Drei Tage vor dem Start hatte ich mir gehörig den alternden Rücken verrenkt, so dass ich noch am Vorabend des Starts am Montag trotz Turnübungen und Wärmecreme schmerzerfüllt und stark bewegungseingeschränkt war.

From Harz To Hell

Dienstag Morgen. Nun soll es also tatsächlich losgehen. Dabei ist der Rücken alles andere als schmerzfrei. Und so bepacke ich mein Fahrrad alles andere als zuversichtlich.
Nichts würde passieren, wenn ich das Unterfangen einfach abblasen würde, mich frustriert noch einen Tag auf die Couch krachen würde und am nächsten Morgen gemütlich im Auto gen PARTY.SAN METAL OPEN AIR fahren würde. Was mich davon abhält ist neben der Zeit, die ich bereits in die Vorbereitung investiert hatte, Frust und eine ordentliche Portion Wut im Bauch über das alternde Knochengerüst sowie Ehrgeiz und eine Alles oder Nichts - Mentalität, die sich den Malessen entgegen stemmt. Ich will es wenigstens versucht haben. Schließlich geht es ja gleich am ersten Tag mit rund 1000 Höhenmetern über das heimische Harz-Gebirge. Ich beschließe den Weg nach Schlotheim gedanklich einfach wie jede andere größere Radtour anzugehen. Sofern der Körper nicht mitmachen will, ist ein Abbruch bis zum Dach der Tour im Harz immer noch möglich. Mit dieser Einstellung komme ich Kilometer für Kilometer stetig voran und strampele mich von Goslar über die Okertalsperre gen Torfhaus in die Höhenlagen des Nationalpark Harz. Kurz vor dem Torfhause lote ich die Grenzen des Machbaren für mein Tourenrad aus. Dass das letzte Teilstück eigentlich allenfalls für trailgängige Mountainbikes gedacht ist, wusste ich im Vorfeld, hatte aber mein Gepäck nicht eingerechnet. Somit wird der Abschnitt nicht nur kurzzeitig zu einer abenteuerlichen "Tortour", sondern gleichzeitig zur erfolgreichen Nagelprobe, nach der ich mir sicher bin, dass die - wenn auch gefühlt einseitige -  Bewegung dem Körper eher gut tut, als schadet. Nach einem kurzen Intermezzo auf der stark befahrenen B4 geht es durch den Nationalpark auf gut ausgebauten Forstwegen in die Wintersport Metropole Braunlage am Fuße des Wurmbergs, dem höchsten Berg Niedersachsens. Nach verdienter Pause mit Gebäck, Kuchen und Obst folgt noch eine Rampe aus dem Hochharzstädtchen hinaus, bevor es auf eine lange Abfahrt gen Wieda und Walkenried geht, die jedoch kaum weniger anstrengend als der lange Aufstieg des Vormittags ist. Es ist früher Nachmittag, als ich die Ruinen der beeindruckenden ehemaligen Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert in Walkenried erreiche, wo ich auf historischem Grund der Welterbestätte Kraft für das Tagesfinale tanke. Das Ziel in greifbarer Nähe werde ich leichtsinnig, biege falsch ab und drehe somit eine Ehrenrunde durch das niedersächsisch-thüringische Grenzgebiet, die mir am Hofladen eines Bauernhofes aber immerhin eine vorzügliche Mettwurst für das Abendessen beschert. Nach dem letzten planmäßigen Einkaufs-Zwischenstopp in Ellrich geht´s über - baustellenbedingt - autofreie Nebenstraßen dem Jägerhof und Tagesziel in Woffleben in der Gemeinde Harztor entgegen. Nach rund 80 Kilometern fühle ich mich zwar körperlich wie ein Cowboy, der den ganzen Tag im Sattel verbracht hat. Aber ich bin so stolz, als hätte ich eine dreistellige Anzahl an Rindern allein über das nördlichste deutsche Mittelgebirge getrieben. Die gesamte Pension, deren Betreiber selbst im Urlaub weilen, teile ich mir an diesem Abend mit einem Holzkutscher aus dem Thüringer Wald. In regem Austausch bei verdienter Feierabend-Gerstenkaltschale lassen wir zufrieden einen lauen Sommerabend ausklingen, wobei es früh in die Falle geht. Für den einen in Erwartung eines weiteren langen Arbeitstages auf dem Bock seines LKW, für den anderen in Erwartung, am nächsten Tag das heilige PARTY.SA-Portal in Obermehler mit dem Fahrrad zu durchqueren.


PARTY.SAN METAL OPEN AIR  2019 - ...From Harz To Hell – Roadmovie & Festival-Area... - TWILIGHT MAGAZIN:



Den Mittwoch starte ich früh. Kurzes Frühstück, den Tretesel beladen und auf geht es. Insgeheim hege ich das Ziel, vor dem Begleittross, der sich am Morgen im Nordharz mit dem Auto auf den Weg gen PARTY.SAN macht, die Ziellinie in Obermehler zu überqueren. Bei einer verbleibenden Strecke von rund 60 Kilometern ein machbares Unterfangen. Darüber hinaus ist das Wetter umgeschlagen. Es ist kühl, bedeckt und punktuell ist heftiger Regen angekündigt, dem ich gerne zuvor kommen bzw. aus dem Weg fahren möchte. Über Nebenstraßen und Feldwege, über die mich neben meinem Kartenmaterial auch die freundliche und hilfsbereite thüringer Bevölkerung leitet, geht es westlich von Nordhausen über die Autobahn 38, ehe mir der Aufstieg nach Straußberg bei Sondershausen körperlich fast mehr abverlangt, als die Harzüberquerung am Vortag, und wo mich gleichzeitig ein erster heftiger Regenschauer erwischt. Allerdings soll es ab jetzt auf die lange Zielgerade ins Thüringer Becken gehen und ich bin frohen Mutes, als es endlich wieder abwärts geht und der Regen nachlässt. Wenige Kilometer später soll mich allerdings die Realität einholen. Kurz nach dem Passieren des Ortsausgangsschildes in Immenrode bei Sondershausen knallt es, wobei das angenehme Luftpolster zwischen Profil und Felge des Hinterrades in einer Ausgleichsreaktion entschwindet. Dabei habe ich Glück im Unglück. Ein nahe gelegener Getreidespeicher, in dem mich die Arbeiter mit offenen Armen empfangen, erscheint nicht nur wie gemacht für die Reparatur, sondern schützt mich auch vor einem Regenguß, wie ich ihn auf offener, freier Strecke nur ungern hätte erleben wollen. Jetzt zahlt sich im Übrigen das frühe Aufstehen auf, denn der Tross mit den Fahrzeugen ist offensichtlich noch nicht an mir vorbei. Der SOS-Ruf erscheint ärgerlich aber für alle Fälle kann eine telefonische Standortabsprache ja nicht schaden, wenn man denn Netz hat in der thüringischen Provinz. Die Reparatur und damit die Fortsetzung der Reise scheint zunächst möglich, bis sich zeigt, dass neben dem eingeplanten Ersatzschlauch, auch der Mantel beschädigt ist, und eine Weiterfahrt somit passé ist... Enttäuscht füge ich mich in mein Schicksal. Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle noch einmal an die Mitarbeiter vor Ort, die mir Unterschlupf zur Reparatur und vor dem Regen gewährt haben. Als sie von meiner misslichen Lage im Zusammenhang mit dem Hintergrund meiner Tour erfahren, kredenzt man mir zum Trost ein Bier aus der eisernen Reserve des Werkstattkühlschranks, welches mir die Wartezeit auf den Rest der Truppe versüßen und verkürzen soll. Und so warte ich zunehmend entspannter auf meinen Taxi-Tross, der jedoch zunächst in einem Radius von ca. 30 Kilometer um meinen Standort herumirrt. Ursächlich dafür ist neben dem unterirdischen Mobilfunknetz (#niewiedercsu ;)) eine navigationsgeräthörige Fahrgemeinschaft und die Tatsache, dass es im Umkreis weniger Kilometer zwei Ortschaften mit identischem Namen gibt. Nach zunächst von Galgenhumor und Schadenfreude geprägten Telefonaten und Versuchen, den Standort via Mobilfunknetz auszutauschen, schlägt die Stimmung zunehmend in Hektik um und wird genervter, bis wir schließlich zusammen finden und ich die letzten Kilometer im Auto mit dem Fahrrad auf dem Träger gen Schlotheim fahre.

So spät wie in diesem Jahr sind wir schon lange nicht mehr auf dem PARTY.SAN METAL OPEN AIR eingetroffen. Dabei ist es erst Mittwoch Mittag. Und noch nie habe ich am Anreisetag eine Dusche genommen und noch dazu genossen. Immerhin hat der Regen zwischenzeitlich aufgehört und es klart zunehmend auf, als wir nach und nach das Camp aufbauen, das wir uns einmal mehr mit der Crew vom Hotel 666 teilen.
Immer mehr bekannte Gesichter treffen ein und zunehmend kommt PARTY.SAN-Feeling auf. Spätestens jedoch, als es am Abend ins Party-Zelt geht, wo nicht nur der traditionelle Auftakt meiner jährlichen traditionellen Bratwurst-Kur und der Cubra-Libre-Anstich ansteht, sondern wo man einmal mehr kaum zehn Meter vom Fleck kommt, ohne nicht einen altbekannten Menschen in die Arme schließen zu müssen. So fühlt sich zu Hause sein an. Alt werde ich zwar nicht an diesem Abend, dafür ziehe ich mich mit dem finalen Entschluss ins Zelt zurück, die metallische Radtour nach Schlotheim im kommenen Jahr final zu beenden. (JD)


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Donnerstag, 08.08.2019:

Meine persönliche Prämisse ist es vor allem nicht nochmal ein persönliches Waterloo zu erleben, als an diesem Donnerstag die "Mittagskanone" mit ihrem Salut die offizielle Eröffnung des Festivalgeländes und damit die musikalischen Spiele einläutet. Hatte ich doch im vergangenen Jahr zwischen Orkan und bierseeligen Feierlichkeiten mit Endseeker, Master´s Hammer und Emperor am Ende gleich drei meiner Faves verpasst. (JD) Vor vielen Jahren sorgten auf dem Flugplatz Obermehler im beschaulichen Thüringen noch russische Düsenjets für infernalischen Lärm. Seit 9 Jahren hat diese Rolle das PARTY.SAN OPEN AIR übernommen. Eine besondere Rolle spielt dabei die liebenswerte Haubitze Esmiralda, die jeden Morgen mit einem Kanonenschlag zum Morgenappell ruft.Vielleicht auch dank Esmiralda ist der Platz am frühen Nachmittag schon gut gefüllt und die verkaterten Mienen halten sich in Grenzen, als die Dänen SLAEGT schneller als von einer technischen Doom-Band erwartet loslegen. Lediglich der Toningenieur hat den Schuss wohl nicht gehört und braucht drei Songs, bis er einen guten Sound hervorzaubern kann. (MS)

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Weiter geht es mit den Schweden von RUNEMAGICK, die so gar nicht nach ihrer Heimatstadt Göteborg klingen. Niklas Rudolfsson hat seiner, einst als Sacramentum-Ableger gestarteten Formation, der erstmals  in den späten Neunzigern von sich reden machte, vor zwei Jahren neues Leben eingehaucht. Das Quartett liefert ultra-brutalen, rohen und scheppernden Death-Doom, der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Nackenmuskulatur in den Schädel fräst. Ohne dass ich die Band jemals intensiv verfolgt hätte, mit einer solch´ auf simpler Effizienz ausgelegten abgrundtief hässlichen Soundwalze lässt sich schonmal die Sonne verdunkeln. Ein beeindruckender Verweis auf den angekündigten Triumpfzug des Todes am späten Abend. (JD)

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Die Balten SKYFORGER haben dann gar keine Probleme mehr, ihre Fanbasis zu aktivieren und sich von Frontmann Peteris eine etwas einseitige Lektion in Sachen neuerer estnischer Geschichte anzuhören. Dass dabei die Flötentöne vom Band kommen, ist zu verschmerzen, da die Band ihre heidnischen Klänge sehr tight in die die Menge feuert und zum Mitgrölen animieren kann. (MS) INCANTATION waren nie meine persönliche Kragenweite, obwohl die Amis ein absolutes Urgestein und Aushängeschild der alten US-Todesmetallschule sind. Allerdings hat man in unseren Breiten nicht wirklich oft die Möglichkeit, die seit 30 Jahren ununterbrochen aktive Band live zu bestaunen. Wie auf dem Protzen 2014 bieten die Amis gehobene Donnerstag-Nachmittagskost, nicht mehr und nicht weniger. (JD) SOILWORK hatte ich seit zehn Jahren etwas aus den Augen verloren. Zu Unrecht, wie nicht nur der neue Song „Full Moon Shoals“ zeigt, der auch im Publikum gut ankommt. Trotzdem sind es die alten Schwedentod-Gassenhauer wie „Bastard Chain“, die am meisten zum Mähneschütteln anregen. (MS)psoa soilwork 09 12 2019 13
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Nachdem die Schweden von Soilwork aus meiner Sicht einen unerwartet positiven Farbtupfer ins Billing setzen konnten, wird es bei den Landsleuten von CRAFT schwarz-weiß. Nihilistischer Black Metal mit Antihaltung as fuck, gespielt von dürren, ungesund aussehenden Personen, die sich in klirrender Gitarrenatmosphäre suhlen. Ich finde das Ganze wesentlich stimmiger, als den Auftritt von Carpathian Forest im Vorjahr. Dennoch kommt der Sound der Band, die sich musikalisch seit ihren Anfangstagen beachtlich entwickelt hat, insbesondere auf dem letztjährigen Werk "White Noise And Black Metal" wesentlich intensiver rüber. Eine Steilvorlage für ASCENSION, deren Gig auf diesem Slot eher Herausforderung als Bürde zu sein scheint. In Sachen Atmosphäre und Wucht steht die an diesem Tag namentlich vermeintlich kleinste Band auf der Hauptbühne den Kollegen um nichts nach. Die Band aus Bayern, die in der Tradition von jüngeren Akteuren wie Bölzer, Ruins Of Beverast oder Essenz steht, schafft es tatsächlich über weite Strecken mit der sprichwörtlichen, ätherischen Atmosphäre von "Under Ether" zu fesseln. Für mich neben Runemagick eine der positiven Überraschungen des Donnerstags.(JD)

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BELPHEGOR schwimmen seit ihrem letzten Album „Totenritual“ gerade auf einer Black Metal-Erfolgswelle und sind damit zu Recht der Donnerstags-Headliner. Diesem Status werden sie auch gerecht und haben eine ordentliche Feuershow aufgefahren. Leider wirkt diese etwas asynchron und nicht unbedingt auf die Songs abgestimmt. So gehen bei ruhigen Passagen mehrmals recht plötzlich mehrere Feuerfontänen los, die man eher in den Blastbeat-Passagen erwartet hätte. Insgesamt ist die Show etwas basslastig, macht aber mit dem Fokus auf die neueren Werke trotzdem keine Gefangenen. Allerdings verschwindet die Band dann recht frühzeitig von der Bühne, obwohl noch Zeit für einen weiteren Klassiker gewesen wäre. (MS) Ich muss mich an dieser Stelle einmal mehr outen, dass neben Celtic Frost auch deren Vorläufer Hellhammer während und auch nach meiner intensiven Metal-Sozialisation an mir vorbei gegangen sind und die Musik von Tom G. Warrior und seinen Mannen nicht einmal ansatzweise die Bedeutung für mich hat, wie für die meisten Die-Hards, die die Hellhammer-Darbietung vermutlich seit Jahrzehnten erfleht haben. Doch wo, wenn nicht auf´s PARTY.SAN METAL OPEN AIR gehört dieser Gig, haben die Eidgenossen doch locker drei Generationen von Extrem-Metalbands, die sich seit 25 Jahren auf dem Festival die Klinke in die Hand geben, mehr oder weniger stark beeinflusst. Auch wenn ich die historische Tragweite emotional nicht in Gänze nachfühlen kann, so komme ich objektiv mit dem Material und der Darbietung wesentlich besser klar, als mit Celtic Frost bzw. Tryptikon. Ein Anbeter von Hellhammer, Celtic Frost & Co. werde ich in diesem Leben aber dennoch nicht mehr. Da gehen bei HYPOCRISY die Gäule zu noch späterer Stunde wesentlich mehr mit mir durch. (JD) Die alten Recken HYPOCRISY rund um Mastermind Peter Tägtgren legen keinen Wert auf komplexe Showelemente und kommen ohne Feuereffekte aus. Während „Fractured Millennium“ noch etwas holprig aus den Boxen kommt, ist bei der zu erwarteten Zugabe „Roswell 47“ die Hütte auch ohne Flammenunterstützung ordentlich am Brennen. (MS)


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hypocrisy


Freitag, 09.08.2019:

Bedingt durch den späte Ansetzung des Headliners am Abend war die Nacht kurz. Und doch gilt es für mich fit zu sein, denn am heutigen Freitag reihen sich für mich viele persönliche Highlights aneinander, die nur wenig Zeit zum Verschnaufen lassen. Erwartungsfreudig blicke ich einem Tag zwischen Musik, Party und hoffentlich unfallfreiem Genuss von Craft Bier, Cubra Libre und White Russion entgegen. In Wallung kommt man zur Mittagszeit traditionell am besten mit Grindcore. Die Tschechen von GUTALAX sind zum zweiten Mal beim PARTY.SAN METAL OPEN AIR dabei und auf diese Ehre richtig Stolz, was man der Band nicht nur anhört, sondern auch ansieht. Was folgt ist ein mittägliches Intensiv-Training in Sachen Klobürsten-Polonäse, einer Wall Of Death mit ganz viel Liebe, ausdauernden Kreiselpits und Ruderregatten vor der Bühne, während grooviger und stampfender Goregrind mit unkenntlichem Sangesgegurgel über Körperöffnungen-, -flüssigkeiten und allerlei eklige Missgeschicke die musikalische Untermalung dazu bilden. Krass, welch´ beachtliche Massen Gutalax als Opener auf das Infield ziehen. Inwieweit das Ganze tatsächlich musikalischen Wert hat, sei einmal dahin gestellt. Spaß macht es aber auf alle Fälle und es hebt den Blutdruck sowie die Laune zum Auftakt. Nach der Frühschicht geht es übrigens für die Tschechen direkt weiter zum nächsten Gig. (JD)

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gutalax

DEFEATED SANITY ist die erste Band, die mit ordentlichem Gegrunze und Geballer auch die letzten Schnapsleichen am Freitag wiederbelebt. Zurück ins Koma fallen dann später einige vermutlich wieder bei SOLSTICE. Bei den englischen Doom-Urgesteinen hat Felipe seinen letzten Auftritt als Aushilfssänger und macht bei seinem BATHORY-Singalike-Contest eine gute Figur. Insgesamt ist das Material aber etwas lahm für den frühen Nachmittag. (MS) So richtig los geht es für mich mit THE CROWN. Die Schweden haben mit "Cobra Speed Venom" 2018 ein überragendes Comeback hingelegt und stehen zu Recht in diesem Jahr auf dem Billing. Und die Schlange ist nicht nur bissig sondern auch wahnsinnig giftig. Wobei das Toxin, in Form von aggressivem Death-Thrash mit einer räudigen Crustpunk-Schlagseite alles andere als lähmt, sondern einfach nur mitreißt. The Crown wollen es wirklich wissen und wüten sich mit einer absoluten Hingabe und halsbrecherischen Intensität durch ihren Set. Besser geht das um diese Uhrzeit nicht. SOLSTICE schlagen anschließend zwar nicht so brachiale, dafür aber nicht weniger leidenschaftliche Töne an. Die britischen Epic-Doomster bekommt man ebenfalls nicht alle Tage zu sehen. Zwischen Genie und Wahnsinn pendeln die Epen zwischen dem ´98er Meisterwerk "New Dark Age" und "White Horse Hill" aus dem Vorjahr, welche den Rahmen der musikalischen Darbietung bilden. Für Felipe Plaza Kutzbach, der u. a. von Procession bekannt ist, ist es der letzte Gig als Session-Sänger. Dabei gibt er eine begnadete Vorstellung ab. Für mich ein hochemotionaler Gig zum Niederknien, den ich in dieser Form allenfalls erhofft hatte. Ganz stark. Zeit, um danach mit MIDNIGHT den ausgelassenen Teil des Nachmittags einzuläuten. Neben Uada ist das Trio um Hauptprotagonist Athenar die einzige Combo, denen ich die "Säcke-überm-Kopf-Nummer" als optisches Markenzeichen abnehme. Musikalisch rotzt das Trio dem Szene-Establishement mit ausgestrecktem Mittelfinger mitten ins Gesicht und verteilt eine Watsche nach der anderen. "Satanic Royalty" ist Programm. Obwohl wie einst 2015 in diesem Jahr keine Instrumente abgefackelt werden, so hinterlassen Midnight jedoch einmal mehr verbrannte Erde auf dem PARTY.SAN. Höchste Zeit die Flüssigkeitsreserven aufzufüllen und ein wenig Ruhe unter dem heimischen Pavillion zu suchen. Somit schwänze ich KRISIUN, die vor wenigen Wochen auf dem Underground Remains Open Air gezeigt haben, dass sie zwar technisch begnadet, allerdings über weite Strecken klinisch klingen und weit entfernt von mitreißender Musik sind. (JD)

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ARKONA aus dem tiefsten Osten sieht man inzwischen gefühlt auf jedem europäischen Festival der härteren Gangart. Vielleicht liegt es an der aufwendigen Bühnenshow mit altertümlichen Instrumenten, Tierfell und Knochenresteverwertung, vielleicht aber auch an der energetischen Sängerin Masha. Auf jeden Fall ist der Bühnenvorplatz immer gut gefüllt und es wird ordentlich mitgesungen, selbst wenn man des Russischen nicht mächtig ist. (MS) NIGHT DEMON machen wie schon vor zwei Jahren eindrucksvoll klar, dass sie als klassische Heavy Metal – Band alles andere als bloßes Beiwerk auf dem Billing sind. Wie schon 2017 funktionieren Night Demon nicht nur musikalisch. Die Band profitiert von ihrer überragenden Live-Qualität und dem starken Song-Material von "Cursed Of The Damned" und "Darkness Remains". Der Maiden-Fan in mir vermisst zwar die "Wasted Years", dafür reißt man mit "Overkill" als Einstieg zu "Dawn Rider" einen Motörhead-Klassiker an. Das muss man auch erstmal so hinbekommen. Night Demon sind motiviert bis in die Haarspitzen und sprudeln über vor metallischer Energie. Selbst am späten Abend ist Frontmann Jarvis Leatherby noch wie ein Duracell-Hase auf dem Gelände anzutreffen.

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ROTTING CHRIST gehören eigentlich auch zu meinen Tagesfavoriten. Die Griechen sind tatsächlich erst zum zweiten Mal auf dem PARTY.SAN und haben einen Slot zur besten Sendezeit ergattert. Es mag an den vielen starken Vorstellungen der Konkurrenz am heutigen Nachmittag und Abend liegen, dass Sakis & Co. trotz großer Bühne, abwechslungsreicher Setlist und viel Pathos sowie Bomast hinter meinen Erwartungen zurück und weitestgehend blass bleiben. Analog zur aktuellen Scheibe "The Heretics" lassen Rotting Christ es im Grunde an nichts fehlen, was die Band eigentlich sonst so stark macht. Aber wie beim Album habe ich auch live das Gefühl, all das schon einmal besser gehört und gesehen zu haben. Ich hoffe inständig, dass sich dieser Eindruck auf der Tour im Herbst mit Moonspell wieder revidiert.(JD) Eine sichere Bank sind dann Rotting Christ. Man weiß, was man zu erwarten hat und mit starkem neuem Album im Gepäck liefert die Band ordentlich ab. Dabei rotieren nicht nur auf der Bühne die Matten, sondern auch davor Und gerade im einsetzenden Regen kreisen die Haare bei Smashhits wie „Ze Nigmar“ besonders schön. Währenddessen ziehen FIRTAN auf der zweiten Bühne im Festzelt die Schwarzheimer unter den Festivalbesuchern an, die den melodischen Black Metal abfeiern. Ein sehr starker Auftritt! (MS)

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Zwischendurch bleibt kaum Zeit für Nachschub bei „Brathahn satt Satan“, da sich auf der Hauptbühne MGLA für einen ihrer seltenen Festivalauftritte die Ehre geben. Obwohl viele vermutlich auch ein neues Werk vom bald erscheinenden neuen Album erwartet haben, konzentrieren sich die Polen auf den nicht minder starken, aber schon vier Jahre alten Vorgänger. (MS)
Dass Glen Benton und DEICIDE tatsächlich in Schlotheim antreten, das glaube ich erst, als sie tatsächlich auf der Bühne stehen. Ich muss zugeben, dass ich nicht viel erwartet hatte. Zumal ich kein Experte für die Ami-Deather bin, obschon ich "Once Upon The Cross" nicht nur aufgrund des zynischen Artworks liebe, viele Jahr rauf und runter gehört habe und selbst heute noch gerne auflege. Die Klassiker aus eben jenem Album bilden dann doch tatsächlich das Gerüst eines fett groovenden und stampfenden Sets. Alte amerikanische Todesmetall-Schule, wie sie besser nicht zelebriert werden kann. Ich bin nicht nur überrascht, sondern wirklich beeindruckt von DEICIDE. Dem göttlichen Gegenspieler von Satansbraten Benton scheint das Treiben in Schlotheim jedoch etwas zu weit zu gehen, so dass er kurzerhand mal die Schleusen öffnet, um das entfachte Höllenfeuer wieder etwas herunter zu kühlen. Wobei das feuchte Spektakel pünktlich zum Headliner auch schon wieder vorbei ist. TESTAMENT sind ein Segen für dieses Festival und ganz nebenbei eine der herausragendsten Thrash Metal – Formationen dieses Planeten. Rein musikalisch spielen Testament auf dem PARTY.SAN METAL OPEN AIR in einer anderen Liga. Wie ein atomar getacktetes Uhrwerk brennen Chuck Billy, Gene Hoglan, Alex Skolnick und Konsorten ein Feuerwerk ohne jeglichen Firlefanz und überflüssige Ansagen ab. Jeder Song ist eine Eruption an erhabener Spielfreude, die keinen Metal-Head kalt lassen sollte. Testament sind die Krönung eines musikalisch überragenden Festival-Tages und für mich DIE Band des Festivals. (JD)

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Samstag, 10.08.2019:

Die Nacht hat nicht nur musikalisch und körperlich Spuren hinterlassen. Eine gebrochene Zeltstange hat dazu geführt, dass die Wanne in unserem Vorzelt, die sonst eigentlich dafür vorgesehen ist, die Behausung vor Feuchtigkeit zu schützen, zu einer prima Auffangwanne geworden ist. Somit beginne ich den Samstag damit, die überdachte Fuß-Badewanne im Vorzelt auszuschöpfen. Auch dafür sind die neuen Mehrwegbecher des PARTY.SAN METAL OPEN AIRs richtig gut. Ganz nebenbei sind die Motiv- nicht nur umweltfreundlicher als die Einwegbecher, sondern die Motive Hingucker wie Sammelobjekt. Viel wichtiger ist jedoch, dass diese gleichfalls mit dem Ende der nervigen Pfandmarken-Ära einher gehen. Diese Entscheidung der Organisatoren ist genauso überfällig wie begrüßenswert.
Erstmals seit einigen Jahren klemme ich mir den Frühschoppen im Zelt, nicht nur, weil es heute bis zum Finale mit Bloodbath noch ein verdammt langer Tag wird. GOAT EXPLOSION und BLACK MOOD sind nicht unbedingt meine Kragenweite. Sie haben aber vor allem aus meiner Sicht nicht das Format wie Cashley, Indian Nightmare oder Asomvel, die in den Vorjahren außergewöhnliche Vormittags-Gigs abgeliefert haben. Wobei ich selbst mit VULVODYNIA zum Hauptbühnen-Auftakt alles andere als warm werde. Der brutale Slam-Death der Südafrikaner mag zwar technisch überaus anspruchsvoll sein, wirkt aber auf mich ebenso steril und emotionsarm, da ziehe ich die schlichten Grindgemüter mit der Vorliebe für Einmalanzüge, Klobürsten und Gemüse vor. (JD) Am Samstag müssen SVARTIDAUDI dann frühzeitig in der für Isländer sicherlich ungewohnten prallen Mittagssonne auftreten. Im komplett schwarzen Corpsepaint keifen die Isländer ihren Metal in ebensolcher Färbung in den Schlotheimer Himmel und ziehen die mit Abstand meisten Besucher zu dieser Tageszeit nach vorn. (MS)

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Nach den tiefschwarzen, hypnotischen Black Metal – Klangkollagen aus Island. die minütlich zäher, anstrengender und langweiliger wurden, wissen JUNGLE ROT doppelt zu überraschen. Und zwar im positiven Sinne. Die Amis sind auch schon seit den frühen neunziger Jahren unterwegs. Warum sie mit ihrem, mit offenem Visier vorgetragenen Todesmetall, der wie ein Misery Index meets Dying Fetus auf Old School samt Thrash Metal-Einschlag klingt, nicht deutlich größer geworden sind, ist eigentlich schade. Aber Jungle Rot ist eine Formation, der es leider nicht oft vergönnt war, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Die Ausnahme heute bestätigt diese Regel eindrucksvoll. SUICIDAL ANGELS gehen anschließend als klarer Punktsieger in Sachen Thrash Metal am Samstag vom Platz. Obwohl die Griechen und ihre Songs alles andere als orignell klingen, so haben die Helenen doch mächtig Feuer vom Olymp mit nach Schlotheim gebracht. Im Gegensatz zu den nicht nur im Billing sehr viel höher gehandelten LEGION OF THE DAMNED ist das eine rohe, dreckige und vor allem authentische Vorstellung, die mich mitzureißen vermag, während die Niederländer am Abend mit zunehmender Spielzeit deutlich nachlassen, soundmäßig zwar fett sind und doch aalglatt an mir vorbei rauschen. In diesem Zusammenhang soll das deutsche Urgestein Destruction nicht unerwähnt bleiben. Eine Band, die in den frühen, glorreichen Thrash-Zeiten schon an mir vorbei gegangen ist und deren Fan ich in diesem Leben nicht mehr werden werde. Jedenfalls nicht mit Auftritten, wie ich sie heute und in der Vergangenheit auf Festivals erlebt habe. Was folgt, ist nichts für Feingeister und Anhänger des filigranen Todesstahls. Rostig, roh und brutal fräst sich diese schwedische Wertarbeit wie eine stumpfe Kreissäge durch die Death Metal – Anhängerschaft in Schlotheim. Zwar kann ich den Ausnahmestatus von VOMITORY nicht nachvollziehen aber der Alarm, den die Elchtöter veranstalten kann sich schon hören lassen, obschon er mir auf Dauer zu stumpf und eintönig ist.

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Die NWOBHM-Legende Satan tritt ohne Steve Ramsey mit nur einem Gitarristen an, der aus persönlichen Gründen passen muss. Dadurch driften die verspielten Songs noch mehr in Richtung Classic Rock ab. Obwohl mit Graeme English ein weiteres Skyclad-Mitglied mit an Bord ist werde ich mit dem hektischen Heavy Metal der gestandenen Mucker auf Dauer nicht warm und noch weniger kann ich die Kollegen des Deaf Forever verstehen, bei denen das aktuelle Album "Cruel Magic" zum Album des Monats gekürt wurde. Sänger Brian Ross wirkt anfangs auch nicht gerade übermotiviert. Trotzdem ist eine Combo wie SATAN einmal mehr Farbtupfer und Würze im Billing des PARTY.SAN METAL OPEN AIRs. Nach kurzzeitigen Aussetzern, mit allerlei Unbehagen und Schweißperlen auf der Stirn und anderswo, die mir die Rache Montezumas beim "Mittagsmahl" am Asia-Stand eingebrockt hatte, habe ich glücklicherweise keine weiteren Einschränkungen, außer einen Darm, der sich nach einem Reinraum anfühlt (Grüße übrigens an die Jungs von Gutalax *Zwinkersmiley*!). Insofern bin ich froh, dass ich mich den Berlinern von CARNAL TOMB nun ohne weitere körperliche Ablenkung widmen kann. Das Quartett aus der Hauptstadt gehört zu der in der Breite sehr gut aufgestellten zweiten Reihe an Todesmetall-Combos aus deutschen Landen. Der klassische und fulminante HM2-Sound dröhnt und sägt live aus meiner Sicht sehr viel besser und energetischer von der Bühne als auf den Studioaufnahmen, denen ich im Ansatz nicht soviel wie mein Kollege Rudi vom Hotel 666 abgewinnen kann. Aber es ist schon beeindruckend, wieviel Kraft und Willen CARNAL TOMB in diese halbe Stunde auf der Zeltbühne legen. Und das wird vom Publikum auch entsprechend honoriert. (JD)

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Zeit für die unverwüstlichen deutschen Thrash-Giganten DESTRUCTION. Die Mannen um Frontshouter Schmier haben ihr neues Album „Born to Perish“ im Gepäck und sind gierig darauf, die neuen Sachen auch live zu zocken. Untermalt werden die Songs wie „Betrayer“ von eine mächtigen Feuershow. Unter dem Motto „Thrash ´til Death“ zeigt der Vierer, dass über 30 Jahre alte Songs wie „Bestial Invasion“ immer noch richtig zünden, auch wenn ein großer Anteil des Publikums damals wahrscheinlich noch flüssig war. Direkt im Anschluss trifft der geneigte PARTY.SAN-Gänger auf alte Bekannte, denn NAGLFAR sind schon zum fünften Mal auf dem unheiligen Acker anwesend. Und auf selbigen befinden sich zumindest gefühlt mehr Personen als bei Destruction, um dem melodischen Black Metal zu huldigen. Dabei kommt auch die endlich vorhandene Dunkelheit der nun besser zur Geltung kommenden Lightshow zugute. (MS) Bei IMMOLATION zog ich mich noch einmal kurzzeitig ins Camp zurück, um für die Finals im Zelt und auf der Hauptbühne gewappnet zu sein. MALOKARPATAN gewinnen auf jeden Fall den Preis für die kauzigste Performance des Festivals. Die Slowaken werden gerne in einem Atemzug mit den Tschechen von Master´s Hammer genannt. Was vom Kauzigkeitsfaktor hinkommt, hinkt musikalisch gewaltig. Denn die Herren aus Bratislawa sind viel weniger avantgardistisch unterwegs, als im klassischen Heavy Metal, Black Metal, Thrash und im Rock ´N´Roll verwurzelt. Was Malokarpatan aus diesem Gebräu köcheln ist nicht nur in der Konserve deftig, sondern geht von der Bühne direkt in die Magengrube, in Bein, Schädel und Nacken. Was für eine wilde und chaotische Reise durchs "Nordkarpatenland" mit weintrinkenden Heavy Metal-Romantikern samt Vorliebe für klassische Märchen und Hörspiele.

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Steigern lässt sich dieser Gig nur noch von DEATHRITE, die dem Zelt eigentlich schon entwachsen sein sollten. Doch die Sachsen nehmen die Herausforderung als Headliner im überschaubaren Ambiente an und sorgen hier für einen mächtigen Abschluss. Obgleich Deathrite auf der Bühne alles andere als introvertiert agieren, so wirken die Jungs mitunter sehr distanziert und reserviert, was missverständlich zeitweise als Arroganz ausgelegt wird, vor allem dann, wenn der musikalische Funke mal nicht überspringen will. Dazu besteht heute aber absolut keine Veranlassung, denn der Fünfer aus Dresden zündet ein Feuerwerk, bei dem nicht nur Funken sprühen, Alpträume niederregnen und zudem auch der Übersong "Where Evil Arises" nicht ausgespart wird. In dieser Form kommt man auf der Hauptbühne an DEATHRITE nicht noch einmal vorbei. (JD)

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Später am Abend haben sich SOLSTAFIR dann auf die Fahnen geschrieben, „Love and Heavy Metal“ zu verbreiten. Dem langen Festivalstress und der ruhigen Musik geschuldet ist die Menge nicht mehr ganz so enthusiastisch und lässt sich eher von der Musik treiben. Beim letzten Song „Goddess of the Ages“ inklusive Feuereinsatz wird dann aber doch mitgesungen und die Band wird  gebührend verabschiedet. Zum Abschluss des diesjährigen PARTY.SAN gibt es dann noch einmal ein besonderes Schmankerl: Nach der obligatorischen Danksagung der Veranstalter betreten BLOODBATH zum dritten Mal in ihrer Karriere die thüringische Bühne. Einmal mehr ist es Paradise Lost’s Nick Holmes, der bei der Death Metal-Allstar-Combo die Stimmbänder stärker strapazieren darf als bei seiner Hausband. Sein Können stellt er dann auch gleich bei dem noch für seinen Vorsänger geschriebenen Song „So you die“ unter Beweis. Auch bei den Peter Tägtgren-Songs „Eaten“ und „Cancer of the Souls“ lässt er nichts anbrennen und die Backing-Band aus Katatonia, Craft- und Opeth-Mitgliedern hat auch sichtlich ihren Spaß.(MS)
Die Befürchtung, dass die Live-Vorstellung von BLOODBATH als Headliner ähnlich blutleer wie das aktuelle Album "The Arrow Of Satan Is Drawn" wird (auch wenn Kollege Linus das in seinem Review deutlich anders sieht), bestätigt sich nach dem starken Auftritt von Solstafir glücklicherweise nicht, so dass die Jubileums-Auflage des PARTY.SAN METAL OPEN AIR mit der schwedisch-britischen Todesmetall-Breitseite rabiat zu Ende geht, wobei die Isländer um Aðalbjörn Tryggvason die Essenz der vorangegangenen Tage und von 25 Jahren PARTY.SAN auf den Punkt gebracht haben: "Love and Heavy Metal!". Das mag angesichts brutaler Musik, Kanonen neben der Bühne, martialischen Bildern und Inszenierungen absurd klingen. Und dennoch ist eine solche Zusammenkunft, egal ob bei der Organisation, auf, hinter und vor der Bühne ohne absolute Hingabe, Leidenschaft, Herzblut und Liebe zur Musik einfach nicht möglich.

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In diesem Sinne bedankt sich das Twilight Magazin für ein nahezu perfektes Festival. Ich persönlich habe dafür zu danken, dass das PARTY.SAN METAL OPEN AIR seit  21 Jahren  ein stetiger Begleiter in meinem Leben ist. 20 Auflagen durfte ich selbst in Tiefengruben, Bad Berka und Schlotheim miterleben: 14 davon als Redakteur und sechs als Fan.
Auf die nächsten 25 und bis nächstes Jahr!!! (JD)

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Mehr zum PARTY.SAN METAL OPEN AIR 2019:

Thüringer Allgemeine l - Party.San Open Air - Szenetreff im Höllenlärm:

https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/bad-langensalza/partysan-open-air-szenetreff-im-hoellenlaerm-id226750933.html?utm_medium=Social&utm_campaign=Echobox&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR0Yd73VVkKrPHmNDo5Xs1NIYwdvCvRCldWztO0XUSV0q0jJchzC8YTsazI#Echobox=1565589244


Thüringer Allgemeinde ll - Tausende Metalfans reisen zum Party.San Open Air, auch aus Übersee:

https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/bad-langensalza/tausende-metalfans-reisen-zum-party-san-open-air-auch-aus-uebersee-id226702937.html?utm_medium=Social&utm_campaign=Echobox&utm_source=Facebook&&fbclid=IwAR2uUYnXW7XMcWbR-7xAumE7DoOiPCiDJ6QCbzzsAwevJzoQQ0aYtaTHQ1c#Echobox=1565156610


Mein Anzeiger - Harte Männer, weiche Herzen, Metaller helfen todkranken Kindern:

https://www.meinanzeiger.de/muehlhausen/c-leute/harte-maenner-weiche-herzen-metaller-helfen-todkranken-kindern_a98419?fbclid=IwAR17309l8-PQAV-BWgCi1uScU0G9kMPCXRZrYqKfDL-KGILWda7anyrMuzU


Bandwünsche der Twilight-Redaktion für 2020:
THE VISION BLEAK
AMORPHIS
GOREFEST
WARDRUNA
DEATH BREATH
SOLEFALD
A FOREST OF STARS
BRUTALITY
THE BLOOD DIVINE
IN THE WOODS
DARK MILLENNIUM
TWILIGHT OF THE GODS
EXTREME NOISE TERROR
CASHLEY
CASTLE
REUZE
SKOGEN
GRIFT
FARSOT
MITHRAS
DISILLUSION
GODS TOWER
HEXVESSEL
SUN OF THE SLEEPLESS


Bisher sind für das PARTY.SAN METAL OPEN AIR 2020 vom 06.-08. August die folgenden Acts bestätigt:

Flyer l
DISMEMBER
ALCEST
1914
INFERNAL MAJESTY
GRACELESS
MANEGARM
OBSCURITY
FLESHCRAWL
ANOMALIE

Der Ticketpresale via cudgel Vertrieb hat bereits begonnen:
cudgel Vertrieb
Schwanseestraße 20
99423 Weimar
tel.: +49 (0) 3643 495 300
fax: +49 (0) 3643 495 30 28
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.cudgel.de


Zwiebel Assault 2019 - Supported By PARTY.SAN METAL OPEN AIR:

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Kategorie

Headliner

Hypocrisy, Hellhammer, Testament, Solstafir, Deicide, Bloodbath

Besucher

10.000

Ort

Flugplatz Obermehler, Schlotheim, Thüringen

Line Up

BELPHEGOR
NAGLFAR
ARKONA
MALOKARPATAN
RUNEMAGIC
SATAN
CRAFT
INCANTATION
GUTALAX
FIRTAN
ASCENSION
VOMITORY
TESTAMENT
HYPOCRISY
DEICIDE
SOLSTAFIR
MIDNIGHT
SKYFORGER
NAGLFAR
MGLA
LEGION OF THE DAMNED
DEVANGELIC
HELLHAMMER
ROTTING CHRIST
DEFEATED SANITY
SUICIDAL ANGELS
UNDERGANG
DESTRUCTION
JUNGLE ROT
BLOODBATH
THANATOS
SVARTIDAUDI
THE CROWN
STILLBIRTH
SOILWORK
BALMOG
KRISIUN
TAPHOS
SLAEGT
IMMOLATION
DAMNATION DEFACED
GOAT EXPLOSION
VULVODYNIA
NEKROVAULT
NIGHT DEMON
CARNAL TOMB
BEHEADED
TRAITOR
VOODUS
DEATHRITE
BLACK MOOD
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