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Niederbayern...idyllisch, provinziell, erzkatholisch-konservativ. Muss das denn wirklich sein?
Exakt zwischen den regionalen Metalzentren München, Regensburg und Linz gelegen, gestaltet sich die Suche des Kuttenträgers nach seiner geliebten Dröhnung in jener Region von alters her äußerst schwierig. Zu dominant sind hierzulande die dunklen Mächte der volkstümlichen Musik und des Hip Hop, welche die Menschen altersabhängig in dauerschunkelnde oder schaurig-schlurfende, in beiden Fällen jedoch weitgehend hirntote Zombies verwandeln.
Doch 2007 formiert sich endlich im Raum Passau der Widerstand: Eine Gruppe im Schicksal Vereinter fasst den verwegenen Plan, mittels geballter Beschallung in Form eines Hallenfestivals den gegnerischen Einfluss zurückzudrängen - die Metal Invasion ist geboren! Unterstützt durch nationale Größen wie U.D.O oder Eisregen gelingt der Gruppe ein erster Achtungserfolg (siehe Bericht), der erstmals so etwas wie Hoffnung bei der darbenden Szene aufkeimen lässt. Die gesammelten Einnahmen und Erfahrungen erlauben es, den Kampf weiterzuführen und 2008 noch eins draufzusetzen - neben heimischen Topacts wie Destruction oder Endstille sorgen u. A. Alestorm, Tyr und Graveworm für ein variantenreiches, internationales Menü, was sich auch in einer steigenden Besucherzahl bemerkbar macht.
Um weiteres Wachstum zu garantieren und auch Unterstützer aus entfernteren Regionen, insbesondere aus dem ebenfalls nicht gerade als terra metallica bekannten Österreich anzulocken fasst man den Beschluss, 2009 in Verbindung mit einem früheren Veranstaltungstermin (diesmal bereits im September und nicht wie im Vorjahr im Oktober) auch Campingmöglichkeiten anzubieten. Doch hierbei hat man leider die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Falle die Stadt Passau, gemacht: mit der Begründung, dass durch die Bereitstellung von Campingplätzen dem heimischen Hotelgewerbe Einnahmen entgehen würden, wird die nötige Genehmigung verweigert. Dass die Zahl der Besucher, die bei 38 Euro für das 2-Tages-Ticket mindestens die doppelte Summe für Übernachtungen auszugeben bereit wären gegen Null tendieren dürfte, wird den Verantwortlichen sicherlich klar gewesen sein. Möglicherweise ist die Entscheidung auch auf erfolgreiches Lobbying reaktionärer, der Volkstümelei nahestehender Kreise zurückzuführen, die durch das allmähliche Anwachsen der Resistance um ihren Einfluss fürchten. Das Beste aus der Situation herausholend entschlossen sich die Organisatoren, ihre Aktivitäten ins Umland zu verlegen und im Verborgenen Kräfte zu sammeln.

Heuer also Ruhstorf - in einer Halle, die (im Verhältnis zu den erwarteten Besucherzahlen) so groß ausfiel, dass man sich kurzerhand entschlossen hatte, sie durch eine Vorhangkonstruktion in zwei etwa gleich große Bereiche aufzuteilen: eine Hälfte Bühne und Schlachtfeld, die andere als bierbankbestückte Chilloutzone plus Merchstände. Eine wirklich gelungene Lösung, die ihren Teil zum gemütlichen Feeling beizutragen wusste.

DAY I




Den frühen Anfang machten um 15 Uhr die bayerischen Black/Deather von Anima Sementis. Optisch tatsächlich dem Schwarzmetall entsprungen, spielte der Fünfer eine musikalisch äußerst abwechslungsreiche Show mit einer guten Mischung aus Blastbeatgeknüppel und düster-melodischem Death Marke Insomnium, oftmals und selten aufdringlich unterstützt durch synthetische Streicherklänge und beherrscht vom Organ des entfernt an Riddick erinnernden Fronters. Besonders die Passagen, in denen letzterer zusätzliche vokale Unterstützung von seinen Mitstreitern an den Gitarren erhielt, kamen äußerst druckvoll und fies daher. Angesichts der wirklich guten Performance der Jungs schmerzte es schon etwas, dass sich nicht mal 10 Leute vor der Bühne tummelten. Auch wenn diese sichtbar ihren Spaß hatten - wer braucht schon eine ganze Horde für einen Moshpit?! -, ein wenig mehr Bestätigung für einen mehr als soliden Opener wäre sicher gerechtfertigt gewesen.
:::Olli






Weiter ging's mit den Wiener Death'n'Rollern von Goddamned X. Zu hören gab es über weite Strecken soliden Old-School-Death, garniert mit hardrocktypischen, ausgefeilten Gitarrensoli, die sich angenehm deutlich aus dem Gesamtsound hervorhoben. Auch hier ließ sich das Publikum noch mit zwei Händen abzählen.
:::Olli






.was sich aber bald änderte, als Ingrimm die Bühne enterten. Die Mittelalter-Metaller traten zwar in "typischer" Besetzung inklusive Dudelsack und Schalmei an, der Sound fiel im Vergleich zu Genrekollegen aber deutlich rauer bis stellenweise deathlastig (inklusive sparsam aber passend platzierter Growls) aus. Konsequenterweise bewegte man sich textlich auch weniger im Bereich der feinen Minne. Dass das Mittelalter über weite Strecken ein finsteres war, verkörperte Fronter Fenris sowohl mit seiner Stimme als auch durch seine Kostümierung - Brustharnisch statt edler Tuche war hier die Devise. Präsentiert wurde dabei mehrheitlich Material vom 2008er Album "Todgeweiht". Auch die Kommunikation zwischen Band und (inzwischen immerhin in zwei Reihen angetretenem) Publikum funktionierte bestens - beide Seiten hatten offensichtlich ihren Heidenspaß und prosteten sich das ein oder andere Mal aufmunternd zu. Nach gerade einmal 30 Minuten Spielzeit hatten die Jungs die Stimmung schon gehörig angeheizt und hinterließen zahlreiche zufriedene Gesichter.
:::Olli






Mit den Jungs von Demonical machte sich der erste internationale Act daran, dem Invasion-Publikum zu zeigen, wo der Hammer hängt. Serviert wurde passenderweise Oldschool-Death der Göteborger Schule - laut, schnell, unverfälscht. Während die ersten 20 Minuten munter drauf los geknüppelt wurde, war der zweite Teil der Show den melodischeren und groovigeren Songs vorbehalten. Gefallen hat schlussendlich beides - vor der Bühne war die Stimmung des nun langsam aber stetig anwachsenden Publikums allzeit bestens.
:::Olli






Wer hätte gedacht, dass es so schnell gehen kann? Knapp 6 Wochen nach ihrem Invasion-Auftritt gaben Misery Speaks ihre Auflösung nach 10 Jahren gemeinsamen Schaffens bekannt. Dass ausgerechnet dieser Gig dafür der Grund sein könnte erscheint dann aber doch eher unwahrscheinlich: Die dargebotene Deathcore-Mischung kam beim Publikum bestens an und zog auch den ersten "amtlichen" Pit des Tages nach sich. Leider zeigte sich hier auch vermehrt ein Problem, welches die Techniker bis zum bitteren Ende nicht in den Griff bekommen sollten: ungemein schmerzliche Feedbackschleifen in leider allzu regelmäßigen Abständen. Aber dabei trifft die Band natürlich keine Schuld, die hat ihren Job jedenfalls zur vollsten Zufriedenheit der Anwesenden erfüllt - von "Handtuchwerfen" keine Spur!
:::Olli






Schon in den ersten Minuten der Umbauphase zeigte sich, dass bei der nun folgenden Band etwas mehr Bühnendeko zu bewundern sein würde als lediglich ein spartanisches Banner mit Bandlogo im Hintergrund. Kerzenständer, Fackeln, Ständer mit Pentagrammen - aufgefahren wurde alles, was geeignet schien, gängige Klischees zu bestätigen. Die Bandmember machten da bezüglich ihres Outfits keine Ausnahme (siehe Foto). Überraschend melodiebetont kam dagegen das dargebotene Material daher - mehrheitlich Mittemponummern mit viel Groove und immer wieder längeren, stimmungsvollen Instrumentaleinlagen, die eine etwaige "Überdeckung" mangelnder Fähigkeiten durch optische Reizüberflutung völlig unnötig erschienen ließen. Dennoch war das Posing der Jungs durchaus schön anzusehen, das Grimassenschneiden beherrscht man jedenfalls auch. Das Publikum wirkte zwar nach den beiden vorangegangenen Nackenbrechern ein wenig ausgepowert, bezeugte jedoch in seiner zahlenmäßigen Stärke durchaus Anerkennung für die dargebotene Leistung. Lediglich die Feedbacks schafften es wieder einmal, den positiven Gesamteindruck etwas zu trüben.
:::Olli






Vom hohen Norden in die bayerische Provinz - mit Norther wurde die skandinavische Delegation um eine ordentliche Portion feinsten finnischen MeloDeaths ergänzt. Die Stimmung war auf beiden Seiten von Anbeginn an bestens - oben wetzte ein sichtlich gut gelaunter Aleksi über die Bühne und herzte ab und an seine Bandkollegen, unten tobte ein eindrucksvoller Dauermoshpit. Der Ausflug des einsamen Crowdsurfers zu Beginn der Show dauerte denn auch nicht sonderlich lange - bald war keiner mehr da, der ihn hätte weiterreichen können.geboten wurde ein guter Querschnitt des bisherigen Schaffens, und auch der Sound war über jeden Zweifel erhaben - keine matschigen Keyboards, keine Feedbacks - der Gesamteindruck stimmte diesmal.
:::Olli






Weiter ging's mit den Straight Edgern von Maroon, die dank des im April veröffentlichten "Order" auch reichlich frisches Material mit im Gepäck hatten. Das wurde denn auch gnadenlos auf die dankbaren Fans abgefeuert, und es schien so, als würden sich Fronter Andre und das Publikum in ihrer Hyperaktivität gegenseitig befeuern - es war jedenfalls keine leichte Aufgabe, mal ein nicht verwackeltes Foto zu schießen. Unterdessen tobte ein eindrucksvoller Dauer-Circle Pit vor der Bühne (der mich ein wenig an das "Einlaufen" im Grundschulsportunterricht erinnerte) - der 5-Meter-Respektabstand der eher "passiven" Festivalbesucher erschien allemal berechtigt.
"Gebt den Polizisten Drogen, die brauchen das!" - auch für die etwas bedröppelt dreinblickenden Ordnungshüter hatte Herr Moraweck warme Worte übrig (er hat ja auch leicht Reden dank drogenfreier Lebensführung.). Mit einem Satz - Maroon hielten die Stimmung über 50 Minuten am Kochen und gönnten der Menge kaum eine Atempause. Dementsprechend frenetisch fiel das Feedback (nein, ausnahmsweise nicht das der Bühnentechnik) aus, das Invasion-Publikum hat definitiv seinen Teil zur "best tour ever" (Aussage auf der myspace-Seite von Maroon) beigetragen!
:::Olli






In eine gänzlich andere Kerbe schlugen natürlich Finntroll, welche den "nordischen Abend" zum Abschluss bringen sollten. Wer die Jungs und ihre Shows kennt, weiß um die Livequalitäten von "Trollhammaren", "Maktens Spira" and the like - Spaß durch Humppa lautet das Motto. Und man wurde nicht enttäuscht: zwar hatten die Trolle ein dank Maroon schon leicht angeknackstes Publikum zu übernehmen, doch die Stimmungskanone zündete auch dieses mal frühzeitig. Etwas weniger Kopfbewegung, ein deutlich geschrumpfter Moshpit, aber ein immer noch zahlenmäßig und vor allem stimmlich starkes Publikum nahm das dargebotene Material dankbar auf - eine andere Form von Interaktion gab es praktisch auch nicht. Kein netter Smalltalk, keine lahmen Aufforderungen an die Menge, dies oder jenes zu tun - die Band spielte relativ stur ihre Show, den Rest erledigte die Musik dann schon von selbst. Finntroll sind eine der wenigen Bands, bei denen das MiniMax-Prinzip scheinbar immer zu greifen scheint. Aber wie jedes Mal hat es wahnsinnig Spaß gemacht und ich hatte danach einen Ohrwurm von "En Mäktig Här".
:::Olli


DAY II
Den ursprünglich auf den zweiten Platz gesetzten Tasteful Terror wurde spontan der Schwarze Peter des Openers zugeschoben, da die ursprünglich dafür vorgesehenen Darkfall kurzfristig ausgefallen waren. Der Regensburger Fünfer präsentierte eingängigen, schnörkellosen Metalcore - genau das Richtige zum Aufwachen. Auch das Publikum war heute schon etwas zahlenmäßiger angetreten als zur gleichen Zeit am Vortag und bekam eine recht ordentliche Show präsentiert.
:::Olli




Eine Spur heftiger ging's mit den Neo Thrashern von Davidian weiter. Das schien einem Teil der Hörerschaft wohl etwas zu viel des Lauten - nicht wenige verzogen sich auf eine Zigarettenlänge vor die Halle, wo die Spätsommersonne noch mal alles gab. Den Verbliebenen wurde ein solider, wenn auch nicht außergewöhnlicher Auftritt geboten - da hatte der Opener die Meßlatte schon ein wenig höher gehängt.
:::Olli




Freunde des "traditionelleren" Todesbleis dürften beim nächsten Act auf ihre Kosten gekommen sein: über 40 Minuten feuerten Common Grave einen Nackenbrecher nach dem anderen aufs Publikum ab - mit durchaus ordentlicher Resonanz. Die Oberpfälzer verzichteten auf jegliche moderne Spielereien, das einzig optisch Auffällige war das Bühnenlogo. Doch in diesem Fall war weniger definitiv mehr - eine durchaus runde Sache!
:::Olli




War das wirklich Zufall? Ich glaube es war während des Gigs von Davidian gewesen, als plötzlich der Fronter von Finsterforst da stand und mir ein frisches Bier in die Hand drückte, welches beim "Nachschub holen" für die Band wohl übrig geblieben war. Echte Kumpanei unter Gleichgesinnten oder eher die Hoffnung auf eine gute Kritik, nachdem er mich knipsend vor der Bühne herumschleichen hat sehen? Dabei hatten die Schwarzwäldler das doch eigentlich gar nicht nötig. Nachdem mit einem energischen "Intro!" von der Bühne herab der Mixer aus seinem Schönheitsschlaf geweckt worden war, legten die 7 auch gleich ordentlich los. Ich bin kein Freund von direkten Vergleichen, aber die musikalische Ähnlichkeit mit Equilibrium war doch gar zu auffällig, um auf die Nennung dieser Referenz zu verzichten. Hymnisch ging es zu - der Mann am Akkordeon war zwar ab und an etwas leise, aber allein die Tatsache, dass man hier auf Synthies oder gar Playback verzichtete, verdient Anerkennung. Dazu viel Akustikgitarre und choraler Klargesang, eine ordentliche Stimmpräsenz bei Frontkreischer Marco und die ein oder andere schnellere Knüppelpassage, um dem ansteigenden Schunkelbedürfnis entgegenzuwirken - zusammengenommen eine Mischung, die bestens ankam!
:::Olli




Weiter ging der Heidenspaß mit den Lokalmatadoren von Wolfchant. Die Niederbayern mussten krankheitsbedingt auf einen Mann an der Gitarre verzichten, ersetzt wurde er durch den Basser. Die Befürchtung, dass der Sound dadurch seine Wucht verlieren würde bestätigte sich jedoch in keinster Weise - sowohl die Tracks des aktuellen Longplayers "Determined Damnation" wie auch älteres Material kamen druckvoll und aggressiv daher, und sowohl Band wie auch Publikum konnten mit der dargebotenen Performance vollauf zufrieden sein.
:::Olli




"Griasts euch, mir san Dark Fortress aus Niederbayern!" - so kündigte Fronter Morean sich und seine finsteren Mitstreiter zur mittlerweile fortgeschrittenen Stunde an um im Anschluss zu beweisen, weshalb die Jungs eine der in letzter Zeit angesagtesten heimischen Schwarzmetallcombos darstellen. Frei von ausgelutschten Klischees und billiger Effekthascherei wurden dem Publikum reihenweise düster-melodische, in Bandbreite und Tempo von Doom über traditionellen Blastbeatblack bis hin zu Death in Richtung Arch Enemy reichende Songs geboten, die deutlich bewiesen, dass es der Band in ihrer mittlerweile fast 15jährigen Geschichte gelungen ist, sämtliche Genregrenzen im Extrembereich zu überwinden und einen eigenständigen, eindrucksvollen und dabei dennoch eingängigen Sound zu kreieren. Stellvertretend sei hier der Titeltrack der aktuellen Langrille "Ylem" genannt, der seinen Teil dazu beitrug, das Invasion-Publikum über 40 Minuten hinweg bei guter Stimmung zu halten.
:::Olli




Und nochmals alte Bekannte: Debauchery gab es bereits 2007 auf der Invasion zu bewundern. 2 Alben sind seither hinzugekommen und die Band tut weiterhin das, was sie am besten kann: mit reichlich Rock `n` Roll angereicherten, bluttriefenden Death Metal zocken. Dem zahlreichen Publikum wurde einiges geboten: reihenweise mit ordentlichem Groove vorgetragene Kracher wie "War Machine", "Warfare" oder das obligatorische "Blood for the Blood God", die wohl besten Gitarrensoli des Festivals und die angenehm kranke Mimik des Fronters machten den Auftritt nicht nur für mich zu einem absoluten Highlight.
:::Olli




Trotz des etwas sperrigen Namens - die Undead Army And The Undead Quartet sind definitiv keine unbekannten mehr und folgerichtig auf einer der Headliner-Slots gesetzt worden. 50 Minuten tobten die "Knights in Satan`s Service" und erfreuten das Publikum mit solidem Death/Trash. Letzteres wirkte zwar schon nicht mehr ganz taufrisch, der Stimmung tat das aber keinen großen Abbruch.
:::Olli




Die Halle hatte sich schon merklich geleert, als Heaven shall burn sich daran machten, die Invasion 2009 zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Die heimische Metalcore-Institution ließ in der Halle nichts anbrennen und konnte das Publikum zum Ende des Tages hin sogar noch zu einen recht ordentlichen Circle Pit motivieren.
:::Olli


And thus ends the third chapter.wieder einmal war bewiesen worden, dass Metal selbst in unwirtlichsten Gefilden zu gedeihen vermag. Hinter den Besuchen lagen 2 Tage akustischen Sperrfeuers mit etlichen Highlights, gegenüber denen kleinere Mätzchen wie der besonders am ersten Tag häufig von Rückkopplungen getrübte Sound oder die für mich persönlich recht teure Heimfahrt in der Nacht mit dem Taxi (von Ruhstorf nach Passau fahren nach 22 Uhr weder ÖPNV noch DB mehr, um Mitfahrgelegenheit hätte ich mich definitiv vorher mal kümmern sollen!) fast vernachlässigbar scheinen. Grund genug sich auf das nächste Jahr zu freuen.doch halt. "Lobe kein Bier vor dem Kater" heißt es bei Hägar - gut eine Woche drauf zog der Veranstalter in einem offenen Brief (nachzulesen unter http://www.metalinvasion.de/home.php?seite=news eine geradezu vernichtende Bilanz und daraus die Konsequenz, das dies wohl die letzte Metal Invasion gewesen sei. Ich gebe zu, dass mir der Einblick fehlt, um mich zu allen Punkten der vorgetragenen Kritik (die sich sowohl an das angeblich zu spärlich erschienene Publikum als auch an Bands und tragischerweise auch illoyale Mitarbeiter richtete) Stellung zu nehmen. Zum Thema Publikum kann ich allerdings nicht auf den Hinweis verzichten, dass Ruhstorf wirklich nicht durch Erreichbarkeit glänzen kann. Eine doppelt so große Veranstaltungshalle bringt wenig außer zusätzlichen Kosten, wenn die An- und Abreise für die Zielgruppe im Vergleich zum Eintrittspreis in keiner Relation mehr steht - zumal die X-Point-Halle in Passau noch lange nicht an ihren Grenzen angelangt war. Ich kann nachvollziehen, dass man mit der sturen und irgendwann sicher wachstumshemmenden Haltung der Passauer Kommunalverwaltung unzufrieden war (insbesondere dem Camping-Verbot in der Umgebung des Veranstaltungsgeländes). Allerdings kann ich auch diejenigen (vor allem jüngeren und nicht motorisierten) Metalfans der Region verstehen, die aufgrund zu hoher Nebenkosten auf eine Anreise verzichtet haben. Und trotz wieder mal hervorragenden Lineups - nach 3 Durchgängen kann man einfach noch nicht davon ausgehen, dass der Ruf eines Festivals weit über die bayerische Staatsgrenze (und in diesem Fall immerhin dank geographischer Nähe noch bis Österreich) hinausreicht.
Noch hoffe ich darauf, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit nicht gesprochen ist. Falls ich hier jedoch tatsächlich einen Nachruf geschrieben haben sollte möchte ich an dieser Stelle den Organisatoren gern meinen Dank für 3 Mal zwei Tage Riesengaudi und tolle (vor allem regionale, mir vorher unbekannte) Bands ausdrücken, die man in diesem Landesteil sonst kaum je zu sehen bekommen hätte. MI-Team, ich ziehe den Hut vor euch!
:::Olli



Kategorie

Headliner

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1000

Ort

Ruhstorf bei Passau

Line Up

Dark Fortness, Darkfall, Davidian, Demonical, Finntroll, Finsterforst, Goddamned X, Heaven Shall Burn, Hellsaw, Ingrimm, Maroon, Misery Speaks, Norther, One Man Army And The Undead Quartet, Tasteful Terror, Wolfchant

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